Rechtsextremismus Eindringlinge im Wohnheim Yorckstraße
Rechte Partei stellt Fotos ins Internet.
Unbekannte sind am Wochenende in das Flüchtlingsheim an der Yorckstraße eingedrungen, haben Fotos gemacht und diese auf der Internetseite einer — laut Stadt — rechtsextremen Partei veröffentlicht. Die Stadt hat die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt und Anzeige wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch erstattet.
Der Staatsschutz hatte gestern Morgen die Stadt alarmiert. Er hatte die Bilder auf der Internetseite der Partei gefunden. Diese wirft dort der Stadt vor, in der Schule „heimlich“ Flüchtlinge untergebracht zu haben. Die Stadt hat jedoch mehrfach darüber informiert. Dazu sind Bilder des Gebäudes zu sehen, auch von Innenräumen. Sie wurden am Wochenende gemacht, die Eindringlinge beschädigten beim Betreten einen Zaun.
Sozialdezernent Stefan Kühn zeigte sich „bestürzt“ über das unbefugte Eindringen. Er machte aber, wie der städtische Integrationsbeauftragte Hans-Jürgen Lemmer, auch klar: „Das ist ein Wohnheim, kein Gefängnis. Wir können die Menschen nicht einsperren.“ Es gibt bereits einen Wachdienst. Weitere Schutzmaßnahmen wurden ergriffen. Die Stadt prüft zudem rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung der Bilder.
Im April waren Personen in das Flüchtlingsheim an der Edith-Stein-Straße eingedrungen, die Fotos sind ebenfalls auf der Internetseite der Partei veröffentlicht.
Stadt und Polizei wollen den aktuellen Vorgang sowie die seine Hintergründe aufarbeiten, dann über weitere Konsequenzen entscheiden.
Die aktuell zwanzig Bewohner an der Yorckstraße haben nichts von dem Besuch gemerkt. Sobald andere Unterkünfte für sie gefunden sind, sollen sie das Haus verlassen.