Umfrage in Wuppertal "Eine Katastrophe" - Das sagen Fahrgäste zu den geplanten ÖPNV-Einschnitten
Elberfeld · Wuppertaler machen am WZ-Mobil deutlich, was sie von den geplanten Einschnitten im Fahrplan der Buslinien halten. Es gibt heftige Kritik - aber auch positive Erfahrungen.
. Der Busbahnhof am Döppersberg wird am 25. November feierlich eröffnet. Weniger feierlich muten die damit verbundenen Änderungen der Busfahrpläne für die Wuppertaler ÖPNV-Nutzer an. 45 000 Kilometer Fahrtstrecke sollen laut WSW eingespart werden. Die Politik fühlt sich übergangen und möchte im Verkehrsausschuss Antworten, denn eigentlich benötige man mehr Personennahverkehr. Reicht das eingeschränkte Angebot für den öffentlichen Personennahverkehr dann überhaupt noch aus?
Beim WZ-Mobil wollten wir von den Bürgern wissen, wie zufrieden sie generell mit dem ÖPNV im Hinblick auf die zu erwartenden Einschnitte sind.
Dieter Mingers hat sich intensiv mit den neuen Fahrplänen beschäftigt: „Das ist eine Katastrophe!“ Die 623 Richtung Röttgen fahre beispielsweise nur noch alle 20 Minuten. „Wenn der Bus später losfährt, komme ich 20 Minuten später zur Arbeit. Das ist von den Wuppertaler Stadtwerken nicht gut geplant. Ob mit dem neuen Busbahnhof nun alles besser wird, muss man schauen.“ Es scheine jedoch so, dass die WSW auf Sparkurs sind.
Olga Kurnijenko ist zufrieden, dass die 645 bisher alle zehn Minuten fährt: „Heute bekomme ich noch alle Anschlüsse, aber wer weiß, wie sich das entwickelt?“ Ab 20 Uhr fahren die 623, 645 oder 617 nur einmal die Stunde. Das ist zu wenig.“
Brigitte Danz hat keinen Grund zur Klage: „Wir sind am Dönberg zufrieden mit den bisherigen Plänen.“ Die 625 fahre dreimal pro Stunde und man habe genügend Alternativen, beispielsweise mit den Bussen, die Raukamp Schleife ansteuern. Außerdem werde die Innenstadt durch den neuen Busbahnhof entlastet.
Renate Urbanczyk nutzt derzeit die CE65 oder die 625, um zum Dönberg zu gelangen: „Wenn die Busse teilweise nicht mehr am Wall halten, würde ich eine Station früher aussteigen. Das ist doch kein Aufwand.“ Für die Betroffenen, deren Verbindungen zu den Südhöhen eingeschränkt werden sollen, verstehe sie die neuen Regelungen der WSW nicht.
Frank Abe hält eine halbstündige Taktung in einigen Fällen für zu lange: „Das sollte man auf 20 Minuten oder noch besser auf zehn Minuten ändern.“ Die Strecke nach Einern sei im Hinblick auf die Verbindung verbesserungswürdig. „Dass nicht mehr alle Busse am Wall halten, sollte kein Problem sein. Busbahnhof und Morianstraße sind so weit weg ja nicht.“
Hans-Joachim Kowaschütz ist mit den Verbindungen zum Dönberg zufrieden: „Da gibt es genug Alternativen. Allerdings waren nach dem Update meiner VRR-App meine Zielstationen weg. Das sollte nicht passieren.“ Bis auf die noch fehlenden Anzeigetafeln gefalle ihm der Busbahnhof Döppersberg gut.
Jeanette Köhlinger muss von der Nord- in die Südstadt fahren und ist auf eine günstige Verbindung angewiesen: „Ich gehöre nach den neuen Plänen zu den Betroffenen und finde die Kürzungen überhaupt nicht gut.“ Die WSW solle zudem auf Pünktlichkeit achten, und sie wünsche sich eine kürzere Taktung.
Ardian Shabani ist mit dem derzeitigen Bedingungen zufrieden und hofft, dass das so bleibt: „Für mich gibt es genügend Möglichkeiten, zur Cronenberger Straße zu kommen. Da ich als Autofahrer früher in andere Städte pendeln musste, bin ich mittlerweile mit dem Personennahverkehr sehr großzügig und geduldig geworden, auch wenn es einmal Verspätungen gibt.“
Ulrich Offer bemängelt die Möglichkeiten in den Bussen, wenn er als Fahrradfahrer unterwegs ist: „Vor kurzem musste ich nach einer Station wieder aus dem Bus steigen, da die Mitnahmemöglichkeiten und das Platzangebot sehr begrenzt sind. Auch die Busfahrer sollten dabei aktiver mitwirken.“ Er ärgere sich auch darüber, dass der Wert seines Tickets, durch die geringere Taktung, gerade in den Außenbezirken, geschmälert werde.