Einfach nur mal so: Danke, ihr Macher, ihr Spender, ihr Helfer
Die Idee ist zwölf Jahre alt, konkret wurde es vor elf Jahren. Der Baubeginn ist neun Jahre her, und seit drei Jahren verändert die Nordbahntrasse Wuppertal immer wieder aufs Neue.
Wuppertal. Um ehrlich zu sein, für das, was Ihre Westdeutsche Zeitung heute macht, gibt es keinen aktuellen Anlass. Dennoch finden Sie auf den Seiten xx und YY ein paar Fotos und mehr als 1000 Namen, einfach nur Namen, Namen von Ehepaaren, von Einzelpersonen, manchmal Spitznamen oder auch Synonyme für etwas, das vermutlich privat ist. Dazu kommen Namen von Firmen und Institutionen, bekannten und weniger bekannten. Sie alle eint eines: Sie alle haben sich in irgendeiner Weise um die Nordbahntrasse verdient gemacht. Sie halfen damit, Wuppertal zu verändern.
Die Einzelnen, die kleinen, die Unbekannten werden oft vergessen, wenn es etwas zu feiern gilt. So war es beispielsweise vor ein paar Monaten, als Carsten Gerhardt den Ehrenring der Stadt Wuppertal verliehen bekam. Selbstverständlich hat Gerhardt den Anlass genutzt, um seinen Mitstreitern bei der Wuppertalbewegung zu danken, sich vor den vielen Spendern zu verbeugen, die das Wunder erst möglich machten. Aber sie blieben namenlos. Sie mussten schon aus Zeitgründen namenlos bleiben.
Das wollen wir heute ändern. Einfach so, weil es eben nichts zu feiern gibt, weil niemand und nichts besonders hervorgehoben werden muss und damit den Namenlosen den Platz in der Öffentlichkeit wegnimmt. Heute funktioniert ist, heute ist genau der richtige Tag einmal danke zu sagen, einfach so: Danke, ihr Macher, ihr Spender, ihr Unterstützer, ihr Trassenpaten. Mit Hilfe der Wuppertalbewegung, die selbst auch mehr als 1000 Mitglieder zählt, listet die WZ heute mehr als 1000 Namen auf, Namen von Menschen, Institutionen und Firmen, die es verdient haben, wenigstens einmal namentlich genannt zu werden.
Wer die Bedeutung jeder einzelnen Spende sehen und erfahren will, egal ob es 50 Euro waren oder 50 000, dem sei ein Besuch der Nordbahntrasse empfohlen. Am Montag beispielsweise war Katrin Göring-Eckardt zu Gast. Die Spitzenkandidaten von Bündnis ’90/Die Grünen hatte einen ihrer vermutlich zahllosen Wahlkampfauftritte am Wichlinghauser Bahnhof auf der Trasse. Dass dort einige Parteifreude anwesend waren, versteht sich von selbst. Was sich aber nicht von selbst versteht, dass sich Nachbarn etwa aus Elberfeld in Wichlinghausen treffen, weil beide dieselbe Idee hatten: eine kleine Feierabendfahrradtour vom Bahnhof Ottenbruch zum Tunnel Schee. Vor zwölf Jahren ist das noch undenkbar gewesen, dann wurde es gedacht, heute wird es gemacht. 24 Stunden, rund um die Uhr herrscht Betrieb auf der Trasse.
Nicht zuletzt diese Tatsache hat die Wuppertalbewegung ermuntert, die Schwarzbachtrasse von Wichlinghausen nach Langerfeld in Angriff zu nehmen und so noch mehr Wuppertal an die Nordbahntrasse anzubinden. „Wir rechnen demnächst mit dem Förderbescheid“, sagt Carsten Gerhardt. Die Wuppertalbewegung wird den Umbau aufführen, wieder mit zahllosen Helfern, die an Wochenenden Schienenstränge ausbuddeln, Böschungen roden, Pflastersteine verlegen. Die Stadt hat der Bewegung den Vortritt gelassen.
Inzwischen funktioniert auch die Kooperation von Verein und Stadtverwaltung weitgehend reibungslos. Das war im Werden der Nordbahntrasse nicht immer so. Aber Erfahrung macht schlau, so schlau, dass nun auch Kommunalpolitiker nach mehr Radweg für Wuppertal suchen. Eberhard Hasenclever (SPD) und Christoph Brüssermann (CDU) haben etwas gefunden. Die Bezirksbürgermeister von Langerfeld und Heckinghausen wollen das Ende der Schwarzbachtrasse am Rauental mit dem werdenden Wupperradweg verbinden. Ihr Ziel: Mit dem Rad von der Wupper an die Ruhr.
Wuppertal wird Fahrradstadt und die Nordbahntrasse ist ihr Zentrum. Die Trasse hat Wuppertal noch schöner gemacht, attraktiver und sogar berühmter. Deshalb ist es an der Zeit, allen namentlich zu danken, die dazu ihren Beitrag geleistet haben. Vielen Dank!