Wuppertal ISG Poststraße: Erster Schritt ist gemacht
Eigentümer und Geschäftsleute haben einen Verein gegründet, der den Antrag auf eine Immobilien- und Standortgemeinschaft stellt. Die soll die Straße wieder attraktiver machen.
Wuppertal. Der neue Döppersberg nimmt immer deutlichere Formen an. Was kann die Innenstadt tun, um konkurrenzfähig zu bleiben? Immobilieneigentümer und Geschäftsleute von Poststraße und Alte Freiheit wollen sich dafür zusammentun und eine sogenannte Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) gründen. Der erste formale Schritt ist getan: Ein Verein, der den Antrag für eine ISG stellen wird, ist gegründet.
Am Werth in Barmen hatte eine ISG bereits Erfolg. Nun wollen auch die Initiatoren in Elberfeld dieses Instrument nutzen. Dabei schließen sich die Immobilieneigentümer eines klar abgegrenzten Areals zusammen und finanzieren Verbesserungsmaßnahmen über einen gemeinsamen Topf.
„Das ist genau das Instrument, das wir brauchen“, findet Eleonore Putty, Inhaberin von Schreibwaren Illert und Vorsitzende des frisch gegründeten Vereins. Eine ISG arbeite sehr zielgerichtet, die Mittel seien zweckgebunden: „Sie sagen ganz klar, was Sie tun, darauf bauen die Finanzen auf.“
Vor rund einem Jahr hätten die ersten Gespräche dazu stattgefunden. Die IHK habe mögliche Mitstreiter angesprochen. „Die Resonanz war überwiegend positiv“, sagt Marcus Hüttermann, Immobilienbesitzer, Mitinitiator der ISG und stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Er kennt dieses Instrument aus anderen Städten und freut sich, dass nicht nur Immobilieneigentümer mitmachen, die als Wuppertaler mit der Stadt verbunden sind, sondern auch große Unternehmen wie die Betreiber der City Arkaden.
Nach den ersten Treffen bildeten sich Arbeitsgruppen, die Vorschläge für die Ziele einer ISG erarbeiteten und wieder der Gesamtgruppe vorstellten. Mit drei Themen haben sie sich beschäftigt: mit dem Boden und der Gestaltung des Straßenraums, mit der Beleuchtung und mit den Fassaden.
Bei der Gestaltung des Straßenraums sei eine hohe Verweilqualität das Ziel. Dafür sei ein gründliches Entrümpeln nötig, sagt Marcus Hüttermann. Sichtachsen sollten freigelegt werden, dafür müssten unter anderem Bäume versetzt werden. Auch über Bänke wurde diskutiert.
Eine neue Beleuchtung soll die Straße besser in Szene setzen: „Sie soll wieder in ihrer Schönheit erstrahlen“, wünscht sich Eleonore Putty. Dafür sei jedoch zu klären, wo die Lampen ihren Platz finden, ob die Leitungen entsprechend verlegt sind. Und bei den Fassaden solle es Empfehlungen dazu geben, zum Beispiel, wie viel Werbung jeweils aufgehängt werden darf.
Vor vier Wochen haben sie offiziell den Verein ISG Poststraße/Alte Freiheit e.V. gegründet. Eleonore Putty erklärt: „Es braucht eine Rechtsform, die die ISG beantragt.“ Anfang 2018 werden sie wohl den Antrag stellen, schätzt Marcus Hüttermann.
Wenn sich weniger als ein Drittel der Eigentümer gegen die Einrichtung der ISG aussprechen, wird sie gegründet. Dann sind alle verpflichtet, ihren finanziellen Beitrag zu leisten. Das Geld wird dann in den folgenden fünf Jahren für die vorher festgelegten Zwecke verwendet. Eleonore Putty freut sich: „Allein dafür, dass sich etwas bewegt, sich eine Gemeinschaft bildet, hat sich das alles schon gelohnt.“