Altes Spritzenhaus wird 150 Jahre

Heidter Feuerwehr feierte mit Nachbarn das Jubiläum des traditionsreichen Gebäudes.

Foto: Andreas Fischer

Ronsdorf. Fast der gesamte Heidt war auf den Beinen, als am Samstagnachmittag Peter Maurer, der Vorsitzende der Heidter Feuerwehr, die dreijährige Lilly auf den Arm nahm und sie die Gedenktafel mit dem NRW-Wappen und der Aufschrift Denkmal enthüllen ließ.

Dass zur gleichen Zeit die „himmlische Sprinkleranlage“ auf Hochtouren arbeitete und die Anwesenden unter die Schirme und unter das Dach einer dem Spritzenhaus auf dem Heidt gegenüber liegenden Garage flüchten ließ, tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Heidter Bürger lieben das vergleichsweise kleine Häuschen, das sogar 55 Jahre älter ist als die 1922 gegründete Heidter Feuerwehr.

In den 90er Jahren hatte es nämlich einen Streit zwischen dem damaligen Grundstücksbesitzer und den Heidter Brandschützern gegeben, der die Feuerwehr veranlasste, ein paar Meter unterhalb eine neue Bleibe für ihre Kübelspritzen und Löschkarren zu suchen. Ein antikes Exemplar mit sauber aufgerolltem Schlauch bildete auch die Kulisse für den kleinen Festakt.

Peter Maurer ließ noch einmal die Geschichte des schon vor fast 30 Jahren unter Denkmalschutz gestellten Spritzenhauses Revue passieren. Zu den Besonderheiten des kleinen Gebäudes gehört, dass die Schauseite, nämlich der Toreingang, die gleiche Bauweise mit behauenen Bruchsteinen aufweist wie die reformierte Kirche in Ronsdorf.

Das Spritzenhaus war mit seinem Bau 1867 endlich die von den Ronsdorfer Stadtvätern gewünschte „würdige Unterkunft“ für die Druckspritze, die die Honschaft Heidt 1828 angeschafft hatte, wie es in der Chronik anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf heißt.

Aus der „würdigen Unterkunft“ ist inzwischen nur noch ein Abstellschuppen geworden, dem jedoch anlässlich des Rechtsstreits in den 90er Jahren gutachterlich bestätigt wurde, dass ihm eine „Bedeutung für die Geschichte des Menschen und für die Geschichte des Ortes“ und gleichfalls „für die Arbeits- und Produktionsverhältnisse seiner Zeit“ zukommt. Also ein liebenswerter Zeuge der Lokalgeschichte der kleinen Honschaft mit seinen 43 Häusern und rund 200 Einwohnern.

Etwa ein Dutzend der 18 Aktiven der 39 Mitglieder umfassenden Heidter Feuerwehr waren am Samstag in Arbeitskleidung aufmarschiert und zeigten den Kameraden der Ronsdorfer Freiwilligen Feuerwehr, der Vorsitzenden des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins Christel Auer und den vielen Gästen bei einer kleinen Übung, dass sie in bestimmtem Rahmen durchaus einsatzfähig sind. Dennoch: „Wenn Brandgefahr besteht, wählen Sie bitte die 112“, riet Wolfgang Wohlers, der eine Chronik des Spritzenhauses verfasst hat, angesichts der nur bescheidenen technischen Möglichkeiten der Heidter Brandschützer.

Danach ging man zum gemütlichen Teil über, und freute sich, dass außer dem Imbiss nicht nur für die Feuerwehr auch ausreichend flüssiges Material zum Löschen zur Verfügung stand.