Wuppertal Einhellige Meinung am WZ-Mobil: Schienen-Ersatzverkehr ist besser organisiert

Wuppertal. „Viel besser als noch während der Osterferien“: So lautete bei der WZ-Umfrage am Donnerstag das einhellige Urteil zum Schienenersatzverkehr. Einiges war los im nachmittäglichen Berufsverkehr, und so sammelten sich vor den Haltepunkten der Busse in Nähe der Elberfelder Stadthalle viele Reisende und Pendler.

Foto: Andreas Fischer

Einer von ihnen ist Malick Bielefeldt: Aus seiner Sicht funktioniert der Ersatzverkehr gut: „Außer, wenn es Stau auf der Autobahn gibt“, sagt er. „Von Köln über Solingen wird´s dann schon mal zäh. Gut finde ich, dass die Busfahrer bei Bedarf Ausweichrouten benutzen und nach Navi fahren und dass Mitarbeiter an den Haltestellen zur Verfügung stehen.“

Meike Bradel sagt: „Zur Zeit benötige ich von Solingen eine Dreiviertelstunde. Mit der Bahn dauert es zehn Minuten. Das ist schon ärgerlich.“ Die Beschilderung könnte ihrer Ansicht nach auch besser sein. „Und natürlich muss man der Bahn glauben, dass es für die Dauer des Umbaus nicht anders möglich ist.“ Immerhin habe sie bisher immer einen Sitzplatz bekommen — der blieb während der Osterferien im Berufsverkehrszeiten für viele Pendler oft ein frommer Wunsch. „In den Bussen kann ich über Platzmangel nicht klagen“, bestätigt auch Gerda Singhof. Sie kommt mit dem SEV aus Erkrath: „Das läuft wesentlich besser als Ostern“, findet auch sie. „Die Ausschilderung ist verständlicher und es ist gut, dass viel Personal als Hilfestellung zur Verfügung steht.“

„Überraschend gut“, antwortet Mark Neumetzler auf die Frage, wie der Ersatzverkehr aus seiner Sicht funktioniere. „Das ist eine 100-prozentige Verbesserung im Vergleich zu Ostern.“

Auch Jan Sühlo kann nicht klagen: „Ich komme aus Solingen, und natürlich gibt es nicht nur volle Busse, sondern auch volle Züge. Ärgerlich sind nur die Verzögerungen. Trotzdem hat man aus dem Testlauf von Ostern gelernt. Dass so viele Ansprechpartner vor Ort sind, finde ich sehr gut.“

Gerd Dicksken muss nach Krefeld: „Das ist sehr umständlich, da ich zunächst von Wuppertal mit dem Bus zum Düsseldorfer Hauptbahnhof fahre und von dort weiter nach Hause.“ Er kritisiert die Ausschilderung: „Da weiß man nicht genau, welche Straßenseite man zum Abfahren ansteuern muss.“

Teresa Bretz hat ebenfalls das Gefühl, dass man aus dem Testlauf gelernt hat: „Ich habe mich an den „Füßen“ auf dem Boden orientiert und alles direkt gefunden. Ansonsten hilft das Personal weiter. Natürlich dauert der SEV von Düsseldorf nach Wuppertal länger als die Fahrt mit der Bahn.“

Die lange Fahrtzeit bleibt auch für Florian Salewski ein wesentlicher Schwachpunkt des Ersatzverkehrs: „Eine Stunde und fünf Minuten statt 24 Minuten — das ist schon extrem.“ Er kritisiert zudem, dass die Haltestellen verlegt worden seien: „Dazu gab es keinen Hinweis.“ Iris Schulten aus Köln studiert in Wuppertal und braucht im Schnitt eine halbe Stunde länger pro Strecke und sagt ebenfalls: „Es läuft deutlich besser als Ostern.“ Kevin Piela pendelt von Wuppertal nach Essen: „Der SEV läuft über Düsseldorf - das ist schon sehr umständlich. Und manchmal erreicht man auch die Anschlusszüge nicht. Die Fahrtzeit ist bis zu einer Stunde länger, und außerdem bekommt man nicht immer einen Sitzplatz. Dennoch empfinde ich eine deutliche Verbesserung zu Ostern.“

Luisa Felter gehört zu den Servicekräften in Rot, die für den von der Bahn beauftragten Dienstleister Reisende informiert. Auch aus ihrer Sicht ist die Situation während der Sommerferien viel entspannter als noch zu Ostern. Zwar sei der erste Tag schon ein wenig „wild“ gewesen, „doch die Leute wussten überwiegend gut Bescheid, kennen die Fahrpläne.“ Es gebe zudem viel mehr Infos als im Frühjahr, zum Beispiels auch in Form der „Fußtritte“ auf dem Asphalt. „Das ist alles schon deutlich besser.