Elberfeld. Elberfelder haben viele Ideen für das Geld aus dem Bürgerbudget

Elberfeld. · Vorschläge reichen von Wellness über die Verbesserung des Stadtimages bis hin zur Verkehrslösung.

Das Luisenviertel soll als Altstadt ausgezeichnet werden.

Das Luisenviertel soll als Altstadt ausgezeichnet werden.

Foto: JA/Fischer, A. (f22)

Dieses Jahr stellt die Stadt Wuppertal erneut ein Budget für Ideen aus der Bevölkerung zur Verfügung. Die Projektidee darf maximal 50 000 Euro kosten, soll innerhalb der nächsten zwei Jahre umgesetzt werden können und generell zum Wohle der Bewohner von Wuppertaler beitragen. In Elberfeld wurden insgesamt 36 Projektideen eingereicht. Über die Projekte kann noch bis zum kommenden Sonntag, 21. April, abgestimmt werden. Nach der Abstimmung gehen die beliebtesten 100 Projekte weiter in eine Bürgerwerkstatt zum Gemeinwohlcheck. Dort werden 30 Projektideen ausgewählt und von der Verwaltung auf ihre Kosten und Umsetzbarkeit überprüft. Im September 2019 können die Stimmen für die Lieblingsprojekte abgeben werden. Die WZ stellt einige Vorschläge aus Elberfeld vor.

Um das Image von Wuppertal zu verbessern, schlägt Alexander Reinshagen vor, das Luisenviertel als „Altstadt“ oder „Altstadt Luisenviertel“ zu kennzeichnen. Sein Argument: Kaum eine Stadt in der Region hat so ein einzigartiges und schönes Viertel mit alten Häusern, engen Straßen, urigen Kneipen, mit Kunst und Kultur. Der Vorschlag sieht vor, das Viertel von der Herzogstraße bis zur Briller Straße mit Wegweisern deutlich zu kennzeichnen und als Marke zu vermarkten. Der Begriff „Altstadt“ transportiere in der Regel ein positives Image und ziehe so die Besucher in dieses außergewöhnliche Viertel. Die Umsetzung kostet schätzungsweise 10 000 Euro.

Eine weitere Idee sind öffentliche Fahrrad-Reparaturstationen, die vor Vandalismus gesichert werden müssten. Fahrradfahrer könnten an den Stationen ihr Fahrrad aufpumpen und kleinere Wartungsarbeiten mit zur Verfügung gestelltem Werkzeug erledigen. Die Stationen könnten zunächst als Pilotprojekt in Vierteln wie dem Arrenberg aufgestellt werden und nach und nach auf andere Stadtteile übertragen werden. Pro Station wird mit Kosten in Höhe von 1000 Euro gerechnet.

Der Deutsche Kinderschutzbund Wuppertal schlägt vor, auf der Schloßbleiche weitere Spielgeräte aufzustellen. Die Idee ist eine Art „Parcours“, also Balancierscheiben, Wackelbretter oder Stelzen zum Klettern zwischen den Bänken aufzustellen. Es bleibe trotzdem Platz für Autos zum Be- und Entladen sowie einen Rettungsweg. An der Wand des Schwebebahnhofs Döppersberg soll eine interaktive Videowand mit Gesellschaftsspielen angebracht werden. Die Umsetzung kostet etwa 15 000 Euro.

Neue Fahrbahnmarkierungen
und ein Klavier für das „Loch“

Eine weitere Idee sieht die Schaffung eines Ruheraums vor. Vorbild ist der „Raum der Stille“ im katholischen Stadthaus „Maxhaus“ in Düsseldorf. Einheimische und Touristen könnten sich in einen „Wohlfühlraum“ ohne Konsumzwang zurückziehen. Der Raum könnte mit einer zentral gelegenen Institution wie der Citykirche Elberfeld oder dem Haus der Kirche am Kirchplatz realisiert werden. Der Vorschlag sieht eine kontrollierende Aufsicht vor, denn „ohne geht das leider heutzutage nicht mehr“. Die Höhe der Kosten wird auf 4000 bis 20 000 Euro geschätzt.

Ein weiterer Vorschlag beschäftigt sich mit den Markierungen auf der B7, um sowohl den Abbiegeverkehr zu beschleunigen als auch die Umwelt durch Vermeiden von Abgasen zu entlasten. Die Idee sieht vor, auf der Bundesallee Richtung Westen aus einer Geradeausfahrspur eine weitere Rechtsabbiegespur zu machen, so dass man aus Barmen kommend zweispurig abbiegen kann. Auch auf der Morianstraße soll in Fahrtrichtung Süden eine Fahrspur zu einer weiteren Abbiegespur umgewandelt werden, um den Verkehr von der Querstraße Kipdorf bis zur Kreuzung Brausenwerth zu entlasten. Die Kosten für dieses Projekt schätzt der Ideengeber auf unter 50 000 Euro.

Das Team im Kulturzentrum „Loch“ benötigt einen neuen Flügel für seine Kulturarbeit. Der jetzige Flügel aus dem Jahr 1889 ist in der Wartung sehr kostenintensiv: Der Resonanzboden ist mehrfach gerissen, die Hammermechanik defekt, die Saiten schnarren und der Flügel muss vor jedem Konzert gestimmt werden. Der neue Flügel kommt dem Gemeinwohl zugute, weil er Jazz- und Popkonzerte unterstützen, den Nachbarschaftschor begleiten, Workshops und Unterrichtsangebote für Kinder und Jugendliche ermöglichen soll. Die Kosten für die Anschaffung werden auf 29 000 Euro geschätzt.