Elliott Gordon zieht am Hermessiepen ein

Der Springreiter übernimmt die Reitanlage von Vielseitigkeitsreiter Dirk Schrade.

Foto: A. Schwartz

Haßlinghausen. Kaum ist Dirk Schrade weg, hat die Anlage am Hermessiepen schon einen neuen Betreiber. Der Vielseitigkeitsreiter hat Anfang November den Reitstall verlassen und ist mit seinem Betrieb nach Schleswig-Holstein gezogen. Jetzt macht sich der Springreiter Elliott Gordon mit seiner Frau Felicitas Erfurt bereit, die Reitanlage von Mathias Otto-Erley im Dezember zu übernehmen. Ab dem ersten Januar läuft der Pachtvertrag offiziell — und Gordon kann es nach eigener Aussage kaum erwarten, endlich ein eigenes Reich für sich und seine Pferde zu haben.

Denn Elliott Gordon hat sich bereits 2004 selbstständig gemacht und bietet seitdem Springausbildung für Reiter und Pferd auf hohem Niveau. „Damals habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Die Arbeit im Büro hat mir keinen Spaß gemacht, ich habe immer nur an die Pferde gedacht“, erzählt der gebürtige Brite.

Vor einem Jahr ist er dann mit seiner — damals noch Freundin — Felicitas Erfurt nach Wuppertal gezogen, wo er jetzt auch einen Teil seiner Pferde untergebracht hat. Zuvor hat Elliott Gordon einen Springbetrieb in Frankfurt geleitet. Eine eigene Anlage für seinen Trainingsbetrieb zu pachten, war schon lange sein großer Traum. „Ich konnte bisher nie genau das ausüben, was ich wollte“, erklärt er.

Die Anlage ist praktisch direkt von Dirk Schrade an Elliott Gordon übergeben worden, ohne zwischendurch auf dem Markt gewesen zu sein. „Wir waren schon länger auf der Suche und dann hat uns ein Bekannter auf einem Turnier auf die Anlage aufmerksam gemacht“, erzählt Elliot Gordon.

Er kenne Schrade persönlich. „Dirk hat mir alles über die Anlage gesagt, was man wissen muss“, sagt er. Zudem habe er viele Kontakte von Dirk Schrade übernommen.

Die neue Anlage biete ihm optimale Trainingsbedingungen, sagt der Reiter: Ausreichend Koppelfläche, eine überdachte Führanlage, eine Longierhalle, ein Außenspringplatz und tolle Boxen seien unter anderem die Vorteile der Trainingsstätte.

„Ich möchte dem Sport jetzt noch mehr Aufschwung bringen“, sagt Gordon. 24 Boxen habe er zur Verfügung, 16 Pferde sollen im Dezember am Hermessiepen einziehen. „Ich möchte die jungen Pferde auf höchstem Level fördern, was mit den Bedingungen viel einfacher wird“, so Elliot Gordon. Außerdem möchte er sich weiter international orientieren und auch Lehrgänge anbieten.

„Die Region ist optimal für einen Trainingsbetrieb. NRW ist das stärkste Land, was Pferdesport betrifft, und die Erreichbarkeit ist in Bezug auf die Turniere optimal“, sagt Felicitas Erfurt. Sie unterstützt ihren Mann bei seinem Vorhaben, arbeitet aber hauptberuflich im Büro und reitet hobbymäßig — trotzdem auf ähnlich hohem Niveau wie Elliott Gordon und auf den gleichen Turnieren, wodurch sich das Paar auch kennenlernte.

Durch die Lage sei es jetzt auch einfacher, auf internationale Turniere zu fahren, etwa nach Belgien oder Holland, erklären die beiden. „In der Hinsicht kann ich Dirk nicht ganz verstehen, warum er hier weggegangen ist“, sagt Elliot Gordon. „Aber er hat unwahrscheinlich expandiert, deshalb brauchte er was Großes.“ Einen Partner, so wie Dirk Schrade ihn im Norden jetzt hat, könne er sich auch gut vorstellen.