Kinder Eltern wünschen sich mehr Spielplätze

Cronenberg. · Kritik an Hundekot und Scherben auf dem Platz. Das Areal Unterkirchen sei wenig attraktiv.

Markus Theißen und Katharina Grün mit den Kindern Paulina (4) und Jana (11 Monate) auf dem Spielplatz.

Markus Theißen und Katharina Grün mit den Kindern Paulina (4) und Jana (11 Monate) auf dem Spielplatz.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Der Spielplatz Unterkirchen findet bei einigen Eltern kein Gefallen. Für sie ist der Spielplatz in der Grünanlage am Ehrenmal der wichtigste Spielplatz im Stadtteil. Doch auch diesem sehe man sein Alter an. Sie wünschen sich mehr Spielgeräte, vor allem eine Schaukel. In den Plänen der Stadt ist für diesen Spielplatz aktuell aber keine Erneuerung vorgesehen.

Die Diskussion um die geplante Erweiterung des Aldi-Marktes Unterkirchen lenkte den Blick auf die Fläche hinter dem Discounter. Der Spielplatz hatte erst 2016 ein neues Spiel- und Klettergerät erhalten, das auch Kinder mit ausgesucht hatten. Paul Yves Ramette von den Grünen und sein Parteikollege Dirk Wallraf protestierten gegen die Baupläne. Damit werde die Grünfläche beschnitten, Bäume müssten weichen. „Die Freifläche für Kinder und Jugendliche muss erhalten bleiben“, forderten sie.

Entwicklungsausschuss
muss entscheiden

Ihnen schloss sich die Bezirksvertretung Cronenberg an, die in ihrer jüngsten Sitzung das Bauvorhaben einstimmig ablehnte. Entscheiden muss darüber am morgigen Donnerstag der Ausschuss für Stadtentwicklung.

Die Berichterstattung über die Baupläne machte jetzt die Familie Theißen-Grün auf den Spielplatz aufmerksam. Sie finden diesen Ort wenig attraktiv: „Ich war zwei bis drei mal mit unserer großen Tochter dort, seitdem nicht mehr“, sagt Katharina Grün, deren Tochter fünf Jahre alt ist. Auf dem Spielplatz sei kein Mensch. Einmal habe sie einen Hundehalter erst bitten müssen, seinen Hund nicht in den Sandkasten zu lassen, einmal seien am Vormittag drei junge Männer gekommen, hätten geraucht – „ich glaube, sie haben gekifft“, erzählt sie. Sie gehe lieber auf den Spielplatz am Ehrenmal. Der sei großzügig, anders als der Spielplatz Unterkirchen von allen Seiten einsehbar und dort treffe man häufig andere Mütter mit ihren Kindern.

Einige Bekannte der Familie bestätigen das: Dennis Stegmaier sagt, er sei mit seiner zweieinhalbjährigen Tochter nur einmal auf dem Spielplatz Unterkirchen gewesen, „das war es dann auch.“ Der Platz sei dreckig, dort lägen Hundekot und Scherben. Auch Aron Kerkmann, der drei Kinder im Alter von sieben, acht und zwölf Jahren hat, sagt, dass er auf dem Spielplatz häufiger Jugendliche sieht, wenn er auf dem Weg zum Parkplatz dort vorbei kommt.

Beim Ordnungsamt ist nichts von Problemen mit diesem Spielplatz bekannt. Jörg Heidelberg, der Bezirksbeamte der Polizei, kann sich vorstellen, dass sich dort Jugendliche treffen. Von der Wache oberhalb des Spielplatzes hat er schon mal laute Musik gehört und die Jugendlichen entsprechend angesprochen. Beschwerden hat er aber in letzter Zeit nicht gehört.

Familie Theißen-Grün wünscht sich, dass die Stadt mehr Geld in den Spielplatz am Ehrenmal steckt, auf dem aktuell auch ein Spielgerät nicht mehr nutzbar sei. Katharina Grün fehlt zum Beispiel eine Schaukel und eine längere Rutsche. In ähnliche Richtungen gehen die Ideen der anderen Eltern.

Für Frank Zlotorzenski, bei der Stadt für Spielplätze zuständig, steht dieser Spielplatz aktuell nicht auf der Prioritätenliste. Die Stadt habe in diesem Jahr nur 600 000 Euro für die 347 Spielplätze Wuppertals zur Verfügung. Wegen der knappen Ressourcen habe man 2012 erstmals einen Spielflächenbedarfsplan aufgelegt, der derzeit aktualisiert werde. Stadtmitarbeiter seien auf den Spielplätzen unterwegs, um ihren Zustand zu bewerten. Zudem flössen Sozialkriterien sowie die Versorgung des Stadtteils in die Bewertung mit ein. Auch die Politik werde um Stellungnahmen gebeten. Und auch wenn sich Anwohner für einen Spielplatz engagieren, dann gehe man darauf ein, versichert er.