Energie: WSW wollen in hessische Windparks investieren
Stadtwerke setzen auf Zuschlag für Anlagen in Siegbach und Friedberg — mit einer Gesamtleistung von 13,5 Megawatt.
Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtwerke stellen sich bei der Nutzung regenerativer Energien neu auf und wollen sich dabei — gemeinsam mit der GDF Suez AG als Anteilseigner — auch an zwei Windparks in Hessen beteiligen. Sie sollen ab Sommer in den Gemeinden Friedberg und Siegbach in Betrieb genommen werden und bei einer jährlichen Leistung von 13,5 Megawatt Strom für umgerechnet gut 7700 Haushalte liefern. Im Bieterverfahren soll in Kürze ein Angebot abgegeben werden.
Details nannten die Stadtwerke auf WZ-Nachfrage Donnerstag dazu nicht — mit Blick auf das laufende Verfahren und den aktuell großen Konkurrenzdruck beim Einstieg in regenerative Energien. Sollten die WSW den Zuschlag bekommen, investieren sie in Windparks des Unternehmens ABO Wind, das weltweit Anlagen betreibt.
In Hessen werde es „zwei komplett entwickelte und genehmigte Parks“ in Betrieb nehmen und biete damit Planungssicherheit, betont Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der WSW, auf Nachfrage der WZ.
Bei der Beteiligung an Windparks wie diesen handele es sich um eine „langfristige und strategische Entscheidung“, die man bereits vor der Atomkatastrophe in Japan getroffen habe, fügt Feicht hinzu.
Das betont auch der frühere Leiter der Energieagentur, Norbert Hüttenhölscher, der bei den WSW seit 2010 für die Entwicklung neuer Energiekonzepte zuständig ist: „Das Interesse an solchen Parks ist nach Fukushima größer geworden — aber wir haben uns nicht von einem Moment auf den anderen entschieden.“
Mit der Beteiligung verfolge man als Unternehmen einerseits wirtschaftliche Interessen: Der Strom aus den Windparks wird ins öffentliche Netz eingespeist und dem Erzeuger vergütet. Auf der anderen Seite gehe es auch den WSW darum, den Anteil regenerativer Energien — wie hier der Windkraft — kontinuierlich zu vergrößern. Hüttenhölscher: „Und das muss da geschehen, wo die Wind-Ernte am größten ist.“
Wuppertal selbst zu einer „Windkraftstadt“ zu machen und nach der Anlage bei der AWG auf Korzert weitere zu errichten, scheitere einerseits an der schwierigen Topographie und andererseits an der Nähe zu Wohngebieten.
„Ich gehe aber davon aus, dass auch im Bergischen Land demnächst die eine oder andere Windkraftanlage gebaut wird“, fügt Hüttenhölscher hinzu — mit Blick auf Kurswechsel in der Energiepolitik und wachsende Akzeptanz angesichts der Diskussion um den Atomausstieg.