Wuppertal Er setzt Musiker ins richtige Licht
Rolf Wenzel ist Lichtdesigner. Er gestaltet die Beleuchtung bei Konzerten. Dabei hat er schon mit David Bowie gearbeitet.
Wuppertal. Mal hell, mal dunkel, bunt oder mit Stroboskop — als Lichtdesigner versteht es Rolf Wenzel, Künstler auf der Bühne in Szene zu setzen. Dabei hat er schon mit David Bowie, „The Ten Tenors“ und der deutschen Band „Element of Crime“ zusammengearbeitet. Die Firma, die hinter seiner Arbeit steht, hat ihren Sitz in Ronsdorf. Von dort aus geht es auf die großen Bühnen.
„Es muss einfach zusammenpassen“, sagt Wenzel über das, was er bei den Konzerten beisteuert. Damit es zusammenpasst, beschäftigt sich der 45-Jährige vor jedem Konzert intensiv mit dem Künstler, um den es geht, hört sich die Platten an, achtet auf Tempo und Rhythmus und versucht, die Stimmung einzufangen, die ein Lied vermittelt. Manchmal kommt er dabei auch auf ungewöhnliche Ideen: Als er bei Sven Regeners Band „Element of Crime“ — eher ruhigere Gitarrenmusik — mal mit dem Stroboskop angekommen sei, hätten die große Augen gemacht, erinnert sich Wenzel. Funktioniert hat es später trotzdem. Ein anderes Mal entschied er sich dagegen bei einem besonders ruhigen Song, die Bühne dunkel zu halten. Nur eine große Glühbirne neben dem Kopf jedes Bandmitglieds erleuchtete diese.
Zu seinem Beruf kam Wenzel zufällig. „Abi und Führerschein“ seien seine einzigen Abschlüsse. Nach dem Abitur wusste er aber, dass er „irgendwas mit Musik“ machen wollte. Eine Freundin zeigte ihm die Anzeige für einen Ferienjob als Bühnenhelfer — am nächsten Tag half er bei einem Tina Turner Konzert aus. Es folgten weitere Jobs an verschiedenen Bühnen, lange hat er auch beim Kölner E-Werk gearbeitet. So habe sich sein Fachwissen, was Bühnentechnik, angeht über die Jahre angesammelt. „Auf Festivals kommt man hinter der Bühne oft ins Gespräch.“ Manchmal erinnere sich in der richtigen Situation jemand an einen — so habe er die ersten Aufträge als Lichtdesigner erhalten, „da passiert viel an der Theke“, sagt er.
Ob das auch mit Bowie so gewesen sei? „Eigentlich ja“, erinnert er sich. Er sei mit einem Freund bei einem Konzert gewesen, als sein Telefon klingelte. „David hat gefragt, ob du bei seiner nächsten Show mitarbeiten möchtest“, fragte ein Bekannter, den er bei eben so einer Situation kennengelernt hatte. „Da habe ich schon erstmal beschäftigt getan“, schmunzelt Wenzel. Natürlich war die Antwort aber „Ja“. Bei der Show hat er dann als sogenannter lichtsetzender Kameramann gearbeitet — er war also nicht für die Licht-Show selbst, sondern für deren Aufzeichnung zuständig.
Bei seinen eigenen Lichtproduktionen ist ihm vor allem eins wichtig: „Die Leute kaufen die Tickets wegen der Band — nicht wegen meiner Lichtshow“, sagt er. Das Licht müsse die Künstler und deren Musik unterstützen. Die Musiker stehen dabei immer klar im Fokus. Ob aber auch seine eigene Arbeit beim Publikum gut ankommt, kann Wenzel inzwischen ganz schnell erkennen. „Wenn viele Handydisplays leuchten, weiß ich, das Design hat den Zuschauern gefallen“, sagt er.
Zu Hause mag es Wenzel übrigens eher schlicht: warmes, weißes und gemütliches Licht, alle Lampen dimmbar. Nur auf seiner Terrasse tobt er sich mit bunten LED-Lichtern aus, alles per Handy steuerbar, versteht sich.