Kriminalität Ermittler finden Fotos von Wuppertaler Kita-Kindern bei Rentner (83)

Wuppertal · Der Beschuldigte aus Nächstebreck hatte nicht nur 50 Festplatten mit Kinderpornografie in seinem Besitz, sondern auch Porträt-Fotos von Jungen und Mädchen, denen er in Kindergärten vorgelesen hat.

 Ein Polizist steht mit einem Leichenspürhund vor einem Haus in Dellbusch, in dem Kinderpornografie gefunden wurde.

Ein Polizist steht mit einem Leichenspürhund vor einem Haus in Dellbusch, in dem Kinderpornografie gefunden wurde.

Foto: dpa/David Young

Die Ermittler haben bei dem 83-jährigen Rentner, bei dem 50 Festplatten mit Kinderpornografie gefunden wurden, auch Fotos von Wuppertaler Kita-Kindern entdeckt. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Der Mann habe diese Porträt-Bilder wahrscheinlich selbst im Rahmen seiner Tätigkeit als Vorlese-Pate in verschiedenen Kindergärten angefertigt. „Die Einrichtungen wussten davon. Er hat gesagt, dass er sich mithilfe der Bilder die Namen der Kinder einprägen möchte“, sagt Baumert. In der Tat seien auf der Rückseite der Fotos, die bei der Polizei-Durchsuchung in seinem Haus gefunden wurden, die entsprechenden Namen der Jungen und Mädchen notiert. „Die Bilder sind strafrechtlich unverfänglich“, betont der Oberstaatsanwalt. Die Kinder auf den Aufnahmen seien vollständig bekleidet. Anders bei dem Material, das auf den Festplatten des Senioren gespeichert war. Auf den 50 Datenträgern sichteten die Ermittler „ganz erhebliche Mengen“ an Kinderpornografie, so Baumert.

Die Polizei hat im Garten des Rentners bislang keine Hinweise darauf gefunden, dass der Beschuldigte etwas mit den verschwundenen Kindern zu tun gehabt hat, dessen Zeitungsartikel er in einem Safe sammelte. Die Staatsanwaltschaft möchte sich nicht dazu äußern, für welche Vermisstenfälle sich der Wuppertaler interessiert hat. Auch um die Angehörigen nicht unnötig aufzuwühlen.

Am Dienstag laufen noch letzte Restarbeiten im Garten. Die Polizei geht laut Sprecher Stefan Weiand davon aus, dass die Suche vor Ort schon sehr bald beendet sein wird. Wer für den Schaden im Garten des Beschuldigten aufkommt, das hängt auch davon ab, was die weiteren Ermittlungen ergeben. Baumert sagt: „Wer verurteilt wird, zahlt alles.“