Erste Sitzung des Rats: 30 neue Mitglieder sind dabei

Besondere Stimmung prägt die erste Zusammenkunft. Jung listet die Aufgaben auf.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Erst ein ökumenischer Gottesdienst, dann die konstituierende Sitzung des Rates. Es war ein wenig wie an einem aufregenden ersten Schultag, als die 66 Ratsmitglieder Montag erstmals ihrer neuen Verpflichtung nachkamen. Und tatsächlich sitzen im neuen Rat 30 neu gewählte Stadtverordnete. Auch die Zuschauerränge waren besser gefüllt, als das bei den meisten anderen Sitzungen der Fall ist. Wohl auch mit etlichen Familienmitgliedern.

Was sie zu sehen bekamen, hatte etwas von Vorfreude. Die Grünen etwa erschienen einheitlich in schwarzen T-Shirts mit dem Aufdruck der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz.

Oberbürgermeister Jung wies die Ratsmitglieder darauf hin, dass sie ihrem Gewissen und dem Bürger verpflichtet sind, nicht etwa Parteien oder Fraktionen — und mochte sich den Zusatz „zumindest theoretisch“ nicht sparen. Und Jung nahm die Stadtverordneten sozusagen ins Gebet. „Ich halte den Stärkungspakt Kommunalfinanzen für eine riesengroße Chance, aber auch für die einzige“, macht er klar. Und er wies auf die großen Projekte hin: den Döppersberg, die Nordbahntrasse, die Kindertagesstätten, die Zahl der Plätze im offenen Ganztag der Grundschulen und die Wirtschaft. „Eine Arbeitslosenquote von 11,3 Prozent ist uns allen ein Dorn im Auge“, sagte er. Jung hob die Bemühungen um den Wohnstandort hervor und sagte zu den Straßen, Brücken und Treppen, sie seien „in einem Zustand, bei dem man nicht weiß, wo man anfangen soll.“

Zudem kündigte der Oberbürgermeister an, dass es im Herbst eine erste Bilanz der Vorhaben aus dem Strategiepapier 2025 geben wird. Und natürlich macht er auch Mut. Als sich der Rat vor fünf Jahren konstituierte, stand in Wuppertal alles im Zeichen des finanziellen Niedergangs. Eine deprimierende Veranstaltung. So war das am Montag mit den 30 neuen Stadtverordneten im Rat auf keinen Fall.