WZ-Mobil „Es geht um eine Sporthalle für Kinder und nicht um ein AKW“
Der Standort der geplanten Dreifachsporthalle Katernberg erntet viel Kritik.
Wuppertal. In den Park an der Mannesmannstraße oder in den an der Egenstraße? Oder doch am besten gleich auf den Schulhof von Grund- und Gesamtschule? Das WZ-Mobil zur Frage nach dem richtigen Standort für die neue Dreifachsporthalle in Katernberg bewegt viele Menschen. Trotz des Regens haben insgesamt rund 50 Menschen die mobile Redaktion besucht.
Darunter sind auch Helga und Jürgen Schostakowski. Die beiden sind fassungslos: „Wie kann man überlegen, ein solches Schmuckstück wie diesen Park Ecke Mannesmannstraße zugunsten der Sporthalle zu opfern? „An der Egenstraße sind 3000 Quadratmeter Wiese, die sich bestens für den Bau der Halle eignen“, sagt Herbert Specht.
Auch Irene Mosblech ist empört: „Hier an der Mannesmannstraße gibt es hundert Jahre alten Baumbestand, der den ohnehin schon durch die Nevigeser Straße gebeutelten Anwohnern genommen würde.“
Wolf Arndt wünscht sich eine Sporthalle auf dem Schulhof: „Wenn man es schafft, die B7 sechs Meter unter die Erde zu verlegen, dann sollte es doch auch möglich sein, eine Stützwand in den Hang an der Schule einzubauen“, sagt er. Die Verwaltung hatte den Standort an der Gesamtschule auch abgelehnt, weil das Gebäude in den Hang gebaut werden müsste. Dieser sei aber rutschgefährdet.
Rita Jordan ist „total dagegen, dass hier eine Turnhalle hinkommt.“ Die jetzige Situation sei für die Kinder zwar unzumutbar, aber sie befürchtet Parkplatznot und „bis spätabends quatschende Jugendliche, deren Kippen hier überall rumliegen.“
Yannick Bartsch ist Mitglied der Bezirksvertretung. Es sei noch nicht klar ist, wie groß die Sporthalle würde und ob ein Teil des Parks oder des Spielplatzes erhalten bleiben können. „Es wird zu dem Thema auch eine Offenlegung und eine Bürgerbeteiligung geben“, verspricht er. Marlies Karsten sorgt sich um den Spielplatz im kleinen Park: „Wenn der wegfällt, wo wäre der nächste“, fragt sie?
„Wir haben mehrere halbgare Spielplätze, die kein Kind wirklich liebt“, hält Bärbel Friese dagegen. „Wenn der Spielplatz hier unten wegfällt und der an der Egerstraße aufgewertet würde, würden die Kinder aus dem ganzen Viertel profitieren“, sagt sie. „Viele reden schon davon, dass man den Bau verzögern muss. Aber da leiden nur die Kinder drunter.“ Schließlich gehe hier es um den Bau einer Sporthalle und nicht um das nächste AKW.
„Lieber ein guter Spielplatz, als viele schlechte“, sagt auch Jörg Velte. Seine Tochter, die auf die Gesamtschule geht, findet die Diskussion müßig. „Wenn an der Egenstraße gebaut würde, wären die Anwohner dort dagegen.“ Sie ist es leid, ständig zur Turnhalle an der Simonsstraße zu pendeln. „Alle sagen, sie wollen Schulen unterstützen und Kinder fördern“, sagt sie und fügt ironisch hinzu: „Aber baut dafür bitte nicht vor meiner Haustür.“
Jörg Schäfer ist gegen den geplanten Standort, sieht aber auch eine Gefahr: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht als Kinderhasser dargestellt werden.“