EU-Gesetz: Tafel braucht Geld für eine neue Küche

Neue EU-Hygiene-Standards machen Umbau der Tafel-Kantine notwendig.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Der Wuppertaler Tafel fehlt Geld. Um genau zu sein: rund 260.000, vielleicht 270.000 Euro, um die neue Küche zu bauen. Nötig wird das, weil immer mehr Wuppertaler die Tafel-Küche in Anspruch nehmen. Außerdem müssen die EU-Hygienestandards umsetzt werden, die die Lebensmittelüberwachung der Stadt mit Augenmaß durchsetzt.

Die Behörde zeigt sich äußerst hilfsbereit. „Der Leiter der Lebensmittelüberwachung, Dr. Günter Brengelmann, ist Ehrenamtlicher bei der Tafel und hilft, wo er kann, bei der Umsetzung“, sagt Tafel-Vorsitzender Wolfgang Nielsen.

Noch ist die Küche eher chaotisch organisiert. Hier die Brötchenküche, da die Ausgabe, dahinter die Großküche. So muss zum Beispiel das saubere Geschirr einmal quer durch die Kantine geschoben werden, um wieder an der Ausgabe zu landen. „In der Kantine kann das Geschirr wieder dreckig und deshalb nicht wieder ausgegeben werden“, beschreibt Nielsen eine der Hygieneregeln.

Deswegen kommt die Spülküche direkt an die Küche/Ausgabe, dafür wird die Kantine in die dann ehemalige Spülküche erweitert. Bereits renoviert sind die Toilettenräume für Besucher der Kantine. Bis der Umbau abgeschlossen ist, müssen die Besucher dorthin einen Umweg durch die ehemalige Kindertafel gehen.

Wuppertaler Großküchenprofis haben der Tafel bereits Umbaupläne zur Verfügung gestellt, die von der Stadt abgesegnet wurden. Nach der Umsetzung werden die Wege genau definiert sein: Die Mitarbeiter kommen nur durch die Umkleide zu ihrem Arbeitsplatz, die Waren werden bestimmte Wege haben, auch sauberes und dreckiges Geschirr — eben alles nach EU-Richtlinien.

Einen genauen Zeitplan für das Umbauten gibt es nicht. Nielsen hofft darauf, dass alles Mitte 2015 fertig ist. Es wird gebaut, wenn Geld und Helfer da sind. Die Jackstädt-Stiftung hat mit 86.000 Euro schon einen großen Teil der insgesamt rund 350.000 Euro Umbaukosten übernommen. Jetzt hoffen Nielsen, die festen und ehrenamtlichen Mitarbeiter, dass noch mehr Wuppertaler Anteil an dem Projekt nehmen. „Wir freuen uns über alles und jeden“; sagt Nielsen. Sprich: Natürlich darf jeder Geld spenden, aber wenn jemand mit anpacken möchte, darf derjenige gerne vorbeikommen — egal, ob eine Handwerker-Firma Arbeitskraft zur Verfügung stellt oder ein paar Freunde helfen möchte.