Tausche Soße gegen Würstchen
Die Tafel hat viele Lebensmittel, aber nicht immer die richtigen.
Wuppertal. Das Lebensmittellager der Wuppertaler ist voll. „Lebensmittel haben wir wirklich genug“, sagt Tafel-Chef Wolfgang Nielsen. Bis unter die Decke stapeln sich die Waren — auch wenn sie nicht unbedingt abwechslungsreich sind. Noch gestern empfingen die Tafel-Mitarbeiter den Lastwagenfahrer eines Limonaden-Herstellers. Zig Paletten Brause hat er abgeladen, als Spende.
Die Tafel nimmt es gerne, auch wenn das Flaschenpfand immer wieder Probleme macht. „Das ist die Währung des kleinen Mannes“, sagt Ulrich Sacré, Betriebsleiter Lebensmittel, und damit Herr über die Lebensmittel der Tafel. Seine Mitarbeiter versuchen immer wieder, die 25 Cent Pfand einzunehmen und wieder auszugeben. Aber oft genug sind diese paar Cent zu viel. Dann gehen die Flaschen auf Vertrauen an den Kunden.
Nur wenige Meter neben den Cola-Flaschen öffnet Sac´ré eine der Kühlkammern. „Ein Hersteller hat uns Pizzen auf Paletten gespendet“, sagt er. Daneben stapeln sich Grillsoßen, Tomatensoße und mehr. Auch haufenweise Toilettenpapier haben die Tafel-Mitarbeiter vorrätig, die sie im Tafelladen gegen Vorlage des Tafelausweises herausgeben. Die Ware ist eigentlich nicht kostenlos, die Tafel erhebt einen sehr kleinen Obolus, der manchmal schon zu hoch ist, „aber wir wollen, dass jeder sieht, dass die Lebensmittel einen Wert haben“, sagt Sacré.
Dazu versuchen die Mitarbeiter, die Päckchen immer möglichst abwechslungsreich zu verpacken und auch in der Kantine entsprechend zu kochen. „Wir können ja nicht jeden zweiten Tag etwas mit Barbecue-Soße machen, nur weil sie da ist“, sagt Sacré.
Aber zum Glück gibt es auch die Tauschgeschäfte der Tafeln. „Wir haben alle unterschiedlich gute Kontakte zu Unternehmern, die gerne spenden.“ Und da tauschen sich die Tafeln untereinander aus. Wer dank eines Sponsors genügend Klopapier im Lager hat, tauscht die Rollen dann gegen andere Dinge ein, die eine andere Tafel im Überfluss hat.