Benefizabend: Luxuslärm und ein Prinz in der Oper
Initiative „In unserer Mitte“ kümmert sich um syrische Flüchtlinge. Am Sonntag holt sie dafür Stars nach Wuppertal.
Wuppertal. Das Jahr hat kaum begonnen, da startet die Konzertsaison auch schon durch. Am Sonntag stehen Luxuslärm, Sebastian Krumbiegel, Uncle Ho, Wolf Maahn und viele andere auf der Bühne des Opernhauses. Ein ungewöhnlich großer Auftritt für den Januar, aber ungewöhnlich — und traurig — ist auch der Hintergrund für das Konzert.
Denn das Leid des syrischen Bürgerkriegs und die Situation der vielen Flüchtlinge — auch in Wuppertal — sind ausschlaggebend für die Benefizveranstaltung. „Das sind nicht anonyme Flüchtlinge, sondern Individuen“, sagt Initiator Helge Lindh. „Viele von ihnen sind traumatisiert, verletzt an Leib und/oder Seele. In Wuppertal sind sie in Sicherheit, aber nach Verlust von Heimat und Bekannten in den meisten Fällen nicht in Geborgenheit. Sie hätten einen Anspruch auf Teilhabe, auf Glück, Trauer und darauf, ihre Kinder großzuziehen“, sagt Lindh.
Und er macht keinen Hehl daraus, wie er sich den Umgang mit Flüchtlingen nicht nur aus Syrien vorstellt: Wie eine intakte Dorfgemeinschaft, die sich offen und herzlich der Neuankömmlinge und Zugezogenen annimmt, könne auch eine Stadt für die scheinbar Anderen Offenheit und Verständnis organisieren.
Der Kulturabend soll nur die Ouvertüre für weitere Hilfen sein. Lindh und seine Mitstreiter wollen ein Netzwerk auf die Beine stellen und etablieren. Die Vernetzung soll die Bereiche Bildung, Arbeit, Wirtschaft, Sozialeinrichtungen, Nachbarschaftsstrukturen, Gesundheit, Pflege, Sport und Kultur umfassen. Ehrenamtliche sollen gewonnen werden, die den Flüchtlingen Orientierung im Alltag in einer fremden Kultur geben. Zudem soll in der Bevölkerung für ein Klima der Offenheit geworben werden. Gerade in Zeiten von Pegida sei dies ein wichtiges Ziel.
Selbstverständlich werden auch die Eintrittsgelder gespendet. Noch gibt es Karten für die Auftritte von Luxuslärm, Krumbiegel und Co. Hinzu kommen Lesungen von Wuppertaler Schriftstellern, es werden Filmprojekte gezeigt und Tanzprojekte aufgeführt. Selten dürfte Helfen so viel Spaß und Freude bereiten, wie am Sonntag.