Exklusive Wohnlage: Stadt sucht Investoren für die Hardt
Landesschule wird als Standort für exklusive Wohnhäuser beworben.
Elberfeld. Die Justizvollzugsschule auf der Hardt ist ins Blickfeld von 170 Projektentwicklern und Investoren geraten, die am Dienstag an der 8. Investorentour der Wirtschaftsförderung Wuppertal teilgenommen haben. Ziel solcher Investorentouren ist es, den Interessenten Flächen in Wuppertal zu präsentieren, wo sich kurzfristig Bauvorhaben realisieren lassen. Den Standort Justizvollzugsschule hatte Oberbürgermeister Peter Jung bereits vor einigen Wochen als ideal für eine exklusive Wohnbebauung genannt.
Voraussichtlich zu Beginn des kommenden Jahres wird die Landesjustizschule von der Hardt in die Neubauten an der Parkstraße umziehen. „Das Gebäude auf der Hardt wird dann abgerissen. Und exakt auf dieser Fläche könnte gebaut werden“, sagt Rolf Volmerig, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Besitzer des Gebäudekomplexes mit Mensa und Sporthalle auf einem 26 400 Quadratmeter großen Grundstück ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB).
„Die Stadt hegt keine Absichten, das Objekt dem Land abzukaufen. Die Stadt möchte eine steuernde Funktion bei der Folgenutzung einnehmen. Wuppertal bietet sich die Chance, sein Angebot an Flächen für hochwertigen Wohnungsbau zu erweitern“, sagt Volmerig. Wohnungsbau in einer exklusiven Lage wie auf der Hardt sei auch für Projektentwickler interessant, die bisher einen Bogen um Wuppertal gemacht hätten. „Die Investoren und Entwickler entdecken Wuppertal als Potenzialstandort. Das ist ein Beispiel für den Imagewandel der Stadt, der sich ja auch in den Einwohnerzahlen ausdrückt“, sagt Volmerig.
Ob die Fläche der Justizvollzugsschule für den Wohnungsbau oder als Erweiterung der Parkanlage Hardt genutzt werde, sei letztlich aber eine politische Entscheidung, so Volmerig. Auf der Investorentour wurde gegenüber den Investoren auch die Möglichkeit einer Sondernutzung als Standort für eine Schule oder ein Hotel genannt. Aufgrund der geografisch und topografisch exponierten Lage innerhalb des Stadtgebietes werde jedoch in jedem Fall auf eine besonders hochwertige Gestaltung Wert gelegt.
Als die WZ über die Überlegungen von Oberbürgermeister Peter Jung berichtete, der Pläne für eine Wohnbebauung befürwortet, erntete dieser Vorschlag zum Teil auch heftige Kritik. Die Kritiker befürchten, dass die Hardt als zentrale und vielgenutzte Parkanlage, die allen Wuppertalern dient, ihren Charakter verlieren könnte.