Fado trifft hiesigen Sommer

Ana Moura füllt den Skulpturenpark und bietet einfühlsame Musik.

Wuppertal. „Dieses Wetter haben wir nicht bestellt,“ versicherte Dieter Fränzel, Künstlerischer Leiter der Konzertreihe KlangArt im Skulpturenpark. Dennoch war das Konzert mit der portugiesischen Sängerin Ana Moura bis auf den letzten Platz ausverkauft.

Mit wetterfester Kleidung und Regenschirm gerüstet erlebten die Zuhörer eine beeindruckende Künstlerin. „Die Musik passt doch gut zum Wetter,“ fand eine Besucherin — nicht zu Unrecht. Ana Moura hat sich dem portugiesischen Fado verschrieben, einem Stil, der meist von unglücklicher Liebe, vergangenen Zeiten sozialen Missständen oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten handelt. Mit oft eigenen Texten gewähren die Fadista Einblicke in ihre Gefühlswelt.

„In dieser traditionellen Musik können wir all unsere Emotionen zeigen, ohne uns für unsere Gefühle zu schämen,“ erklärte Moura dem Publikum. Neben traditionellen Liedern präsentierte sie, als Vertreterin der jüngeren Generation, auch zeitgenössische Texte.

Dass sie inzwischen zu den führenden Stimmen des Genres gehört, zeigte sich schnell. Mit ihrer prägnanten Altstimme entführte sie die Zuhörer in ihre musikalische Welt und intonierte eindrucksvoll das Gefühlsleben, dass die Portugiesen miteinander verbinden soll. Dabei zeigte sie mit südländischem Feuer, dass der Fado auch rhythmisch-tänzerische und nicht nur traurige Elemente besitzt.

In einem Duett mit Ana Moura bewiesen die Musiker, dass die genauso gut singen wie spielen können. Ein wunderschönes, einfühlsames und ungewöhnliches Arrangement des Rolling Stones Klassikers „No Expectations“ zeigte die Vielfältigkeit der Künstlerin. Zusammen mit Frontmann Mick Jagger hatte sie den Song in Lissabon gesungen und ihn in ihr Repertoire aufgenommen. Die kraftvolle und weiche Stimme, verbunden mit dem einfühlsamen Gitarrenspiel ihres Ensembles ließ das nasskalte Wetter schnell vergessen und lockte sogar ein paar Sonnenstrahlen hervor.