Falscher Anschluss im Kanal

Häufig läuft das Abwasser in den Regenkanal. Dann wird dem Irrtum mit Disco-Nebel nachgespürt.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Wuppertal hat zwei Abwasserkanäle: In den einen fließt Regenwasser, in den anderen Abwasser aus Toilette, Waschbecken, Industrie und Co. Und manchmal passiert es, das Bauarbeiter die beiden Anschlüsse verwechseln.

Dann fließt Regenwasser in die Kläranlage und Abwasser in die Wupper. Weil aber Klopapier besser nicht in der Wupper landen soll und sauberes Wasser Kläranlagen zerstört, gibt es bei den Stadtwerken einen eigenen Trupp, der diese Falschanschlüsse ermittelt - mit Disco-Nebel und Rechen.

„Das ist detektivische Feinarbeit“, beschreibt Uwe Schraube, Leiter der WSW—Kanalbetriebe die Arbeit seiner Kollegen. Im einfachsten Fall stellen sich die Kollegen mit der Nebelmaschine an den nächsten Abwasserkanal im Wohngebiet.

„Das ist völlig ungefährlicher Rauch“, sagt Schaube. Wenn irgendwo die Regenrinne raucht, wissen die Mitarbeiter, wo der Fehler ist. Wenn aber ein Abwasser-Anschluss an das Regensystem angeschlossen ist, wird es ungleich komplizierter. Dann stecken die Mitarbeiter Rechen in den Kanal und kontrollieren diesen Turnusmäßig. Wenn sich nach ein paar Tagen Klopapier und Anderes ablagert, dann muss irgendwo der Falschanschluss sein. Einer von mindestens 50 pro Jahr, die der Trupp aufspürt. „Dann spannen die Kollegen das Netz engern“, beschreibt Schaube.

Und wenn der Anschluss lokalisiert ist, dann bekommt der Hausbesitzer Post mit der Bitte, das Problem zu beheben. Natürlich ist es auch möglich, ihn mit einem Bußgeld zu belegen. „Aber das ist bis jetzt noch nicht passiert. Die Hausbesitzer sind meist einsichtig.