Stadtentwicklung Fernwärmeumbau an der Calvinstraße
Elberfeld · Die Innenstadtentwicklung soll länger dauern als geplant, dafür aber klimafreundlicher werden. Die Vorlage zum gemeinsamen Vorhaben von Stadt und Stadtwerken ist am Montag durch den Rat gegangen.
Aus den Plänen, die Innenstadt bis 2025 modernisiert zu haben, ist das Vorhaben „Elberfeld 2030“ geworden. Das liegt daran, dass die Arbeiten der Stadt mit der Erneuerung des Fernwärmesystems der Stadtwerke (WSW) gekoppelt werden. Damit will die Stadt 5000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Und dafür sorgen, dass die Straßen und Flächen nicht mehrfach geöffnet werden müssen.
Stadtentwicklungsdezernent Arno Minas sagte am Montag in der Pressekonferenz des Oberbürgermeisters, dass es im April schon losgehen soll an der Calvinstraße. Damit es nicht nur um Theorie gehe, sondern auch die Praxis sichtbar werde.
Um die Bewohner, Händler und Besucher der Innenstadt mitzunehmen und zu informieren, soll es eine Projektsteuerung geben, die neben der Koordination der Baustellen auch die Kommunikation übernehmen soll. Es soll Flyer geben, Online-Veranstaltungen und einen Internetauftritt. „Wir werden den aktuellen Stand, die nächsten Schritte und auch Probleme ganz transparent wiegergeben“, versprach Minas.
Die Stadt hat bereits 2015 im Rahmen der Qualitätsoffensive mit der Umsetzung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) begonnen. Erste Projekte, wie die Neugestaltung von 5000 Quadratmetern Pflasterfläche wurden bereits in verschiedenen Nebenstraßen umgesetzt. Mit dem Von der Heydt-Platz wird dieses Jahr ein weiteres Großprojekt abgeschlossen, das zur Attraktivitätssteigerung der Elberfelder Innenstadt beitragen soll. Ziel des ISEKs ist die Schaffung einer modernen Innenstadt mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten in Kombination von Einkaufen, Arbeiten, Wohnen, modernem Produzieren, Gastronomie, Kunst, Kultur, Grundversorgung und Erholung.
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sagte, mit der Verbindung der Projekte der Stadt und der Stadtwerke würden Innenstadtentwicklung und Klimaschutz verbunden.
In den Straßenabschnitten, die neu gestaltet werden, werden die WSW das Fernwärmenetz und die Infrastruktur erneuern, danach wird die Stadt direkt im Anschluss die Oberflächen nach dem neuen Gestaltungskonzept pflastern. Frank Pieper, Geschäftsführer WSW Netz, sagte, dass das Fernwärmenetz in Elberfeld bis zu 60 Jahre alt sei und die Fernwärmeversorgung von Dampf auf Heißwasser umgestellt werden soll. Dadurch würde die Versorgung effizienter, was die CO2-Einsparung begründe. Auch hoffe man, Gebäude anschließen zu können, die bisher keine Fernwärme genutzt haben, und so einen Energieträgerwechsel anzustoßen. Möglich wären auch Leerrohre für Telekommunikation. Aber das sei noch nicht ausgemacht.
Das ISEK Innenstadt Elberfeld, das eine fast komplette Umgestaltung der Innenstadt mit der Unterstützung aus Mitteln der Städtebauförderung bis 2025 vorsah, wird verlängert, um diese wichtige klimapolitische Aufgabe integrieren zu können. Es wird eine deutlich höhere Summe als ursprünglich geplant in die Infrastruktur von Elberfeld investiert - geplant sind bisher 45 Millionen Euro. Das gemeinsame Handeln soll den Klimaschutz wesentlich voranbringen. Insgesamt würden mit der Verlängerung sogar mehr Projekte in Elberfeld möglich, sagt die Stadt.
Die Beantragung weiterer Fördermittel bis 2030 ist beabsichtigt. ecr