Wuppertal. Nach dem Überfall auf eine Hindu-Party an der Hünefeldstraße am Samstagabend (die WZ berichtete), hat die Kripo einen 24 Jahre alten Tamilen festgenommen. Doch noch immer sind die Hintergründe für die Attacke, die zwei Verletzte forderte, unklar. Ein Dolmetscher soll helfen, die Sprachbarrieren zu überwinden. Zehn Angreifer (20 bis 30 Jahre alte Tamilen) waren mit Schwertern, Schlagringen und Ketten auf mehrere Party-Gäste - ebenfalls Tamilen - losgegangen.
Überraschte Nachbarschaft: "Die sind absolut friedlich"
Party-Ausrichter war ein hinduistischer Verein, der im hintersten Winkel eines Hinterhofes an der Hünefeldstraße einen Tempel eingerichtet hat. Nach WZ-Informationen wurde dort in der Vergangenheit unter anderem das 20-jährige Bestehen der "Tamils Rehabilitation Organisation" gefeiert. Die TRO kümmert sich um Opfer des Bürgerkriegs in Sri Lanka. Nach Aussagen von Anwohnern reisen regelmäßig Tamilen aus ganz Deutschland und den Niederlanden zum Wuppertaler Tempel. "Die sind absolut friedlich", hieß es gestern aus der Nachbarschaft. Nicht am Samstag: Die Polizei sperrte die Hünefeldstraße von der Warndstraße bis zum Völklinger Platz ab, nahm von den Besuchern der Hindu-Party reihenweise die Personalien auf. Übrigens: Bei den sichergestellten Schwertern handelt es sich offenbar um stumpfe Zierstücke. Auf die leichte Schulter nimmt die Kripo den Fall trotzdem nicht. Es wird zwar "nur" wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Doch wie die WZ erfuhr, hat mittlerweile auch der Staatsschutz - unter anderem zuständig für politisch motivierte Straftaten - ein Auge auf die Ermittlungen geworfen.