Feuerwehr-Kooperation: Einsatz für „Florian Wupper“

In der zukünftigen gemeinsamen Leitstelle an der August-Bebel-Straße üben Retter aus Wuppertal und Solingen den Ernstfall.

<strong>Wuppertal. Am Döppersberg brennt’s. Zumindest auf dem quietschbunten Straßenplan, den Götz Hommen auf seinem Bildschirm aufgerufen hat. Mitten in dem Straßengewirr erscheinen kleine, gelb-rote Flammen, darauf blinkt ein großer, grüner Pfeil. "Da müssten wir hin, aber das ist jetzt ja nur eine Simulation", beruhigt Hommen. Der 41-Jährige steht in der Wuppertaler Hauptfeuerwache und zeigt, was passiert, wenn’s brennt. Dabei ist er eigentlich Dienststellenleiter in Solingen.

Startschuss am 12. März

Am 12. März nimmt die gemeinsame Leitstelle für Wuppertal und Solingen an der August-Bebel-Straße ihren Dienst auf. "Wer dann in den beiden Städten die 112 wählt, landet hier", sagt der stellvertretende Leitstellen-Chef Ralf Haldenwang. Hier, das ist ein grauer Raum im zweiten Stock der Hauptfeuerwache. Auf jedem der acht Pulte stehen jeweils vier Bildschirme. Faustdicke Kabelbäume verschwinden im schwarzen Teppichboden.

An der Wand hängt ein meterhoher Stadtplan von Wuppertal und Solingen. Immer wieder kommen Feuerwehrleute aus den angrenzenden Schulungsräumen durch die schwere Glastür, schauen sich um, grinsen und verschwinden wieder. Aufbruchstimmung. Mittendrin steht Haldenwang, presst beide Handflächen aneinander und sagt: "So ruhig wie jetzt wird es hier nie wieder sein."

Der 47-Jährige weiß, dass sich bald einiges verändern wird. Pro Tag müssen in der neuen Leitstelle etwa 200 Einsätze abgewickelt werden, darunter überwiegend angemeldete Krankentransporte. Am Anfang werden die Dienstgruppen in der Leitstelle so gemischt sein, dass jeweils zur Hälfte Wuppertaler und Solinger Kollegen anwesend sind. "Das wird sich irgendwann auflockern, aber für den Anfang macht das Sinn", sagt Haldenwang.

Personal: 42 potenzielle Leitstellenmitarbeiter (Wuppertal 28, Solingen 14) werden derzeit geschult. Pro Tagschicht schieben vier Disponenten und ein Gruppenleiter in der Leitstelle Dienst.

Name: Der Heilige Florian (3. Jahrhundert n. Chr.) gilt als Schutzpatron der Feuerwehrleute. Daher stammt auch der Funkrufname "Florian" für die Einsatzkräfte.