Feuerwehr setzt auf zwei kleine Elektro-Flitzer

Die Retter bekamen jetzt neue Autos für Rettungseinsätze.

Foto: Fischer, A. (f22)

Wuppertal. Gerade mal anderthalb Meter hoch und etwas über zwei Meter lang ist der knallrote Flitzer.Verglichen mit dem normalen Fuhrpark der Feuerwehr wirkt er fast zwergenhaft. Bei Einsätzen soll das neuartige Fahrzeug der Wuppertaler Brandschützer aber weniger durch Größe, sondern vor allem mit Schnelligkeit überzeugen. Schließlich kommt es im Ernstfall auf jede Minute an.

Gerade bei engen Straßenverhältnissen wie in der Nordstadt hat der flinke Zweisitzer viele Vorteile. Die Bekämpfung eines Großfeuers ist damit sicher nicht möglich, aber das ist auch gar nicht der Sinn der Sache. „Bei bis zu 80 Prozent der Einsätze einer städtischen Feuerwehr geht es um Kleinbrände oder um hilflose Personen hinter verschlossenen Türen“, erklärt Professor Uli Barth von der Bergischen Universität.

Zusammen mit der Wuppertaler Feuerwehr hat er das Konzept für die beiden neuen Fahrzeuge entwickelt. Sie verfügen unter anderem über Löschmittel, Geräte zur Türöffnung und Funk! geräte. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern und 300 Kilometern Reichweite sind die 18 PS starken Elektroautos für den Stadtverkehr ideal. Im Rahmen eines einjährigen Feldversuchs werden sie jetzt in Wuppertal getestet. Im Ernstfall ist ihr Einsatz ergänzend zum normalen Löschzug vorgesehen. „Das wird unsere Vorhut, aber es rücken immer auch die anderen Fahrzeuge aus“, erläutert der leitende Wuppertaler Branddirektor, Siegfried Brütsch.

Er erhofft sich durch das neue Konzept einen deutlichen Zeitvorteil und mehr Informationen, die von der Einsatzstelle bereits per Funk an den restlichen Zug weitergegeben werden können. Für die Praxistauglichkeit wird allerdings auch geprüft, ob die sehr kleinen Autos im Blaulichtbetrieb von den anderen Verkehrsteilnehmern früh genug erkennbar sind. „Das muss der Versuch zeigen“, sagt Brütsch.