Produzent Christoph Müller „Film national“: Bambi geht nach Wuppertal
Produzent Christoph Müller hat den Preis in der Kategorie „Film national“ gewonnen — für die Hitler-Satire „Er ist wieder da“.
Wuppertal. „ ... und der Bambi geht nach Wuppertal.“ Diese Worte sind am Donnerstag bei der Bambi-Verleihung nicht gefallen. Trotzdem ist das gewissermaßen der Fall. Denn mit dem Medienpreis des Burda-Verlags wurde auch der Film „Er ist wieder da“ des Produzenten Christoph Müller ausgezeichnet, der Film über die Rückkehr Adolf Hitlers basierend auf dem Bestseller von Timur Vermes.
„Wir waren fünfmal für den Deutschen Filmpreis nominiert und sind leer ausgegangen. Dieses Mal dachten wir auch, dass wir keine Chance gegen ,Toni Erdmann’ und ,Der geilste Tag’ hätten. Aber dann haben wir gewonnen! Das ist ein toller Erfolg und ein politisches Statement“, sagt Christoph Müller im Gespräch mit der WZ.
Das sah auch der Hauptdarsteller Oliver Masucci so, der bei der Verleihung des Preises sagte, dass der heute aktueller denn je sei: „Diese braune Soße, die sich durch Europa ergießt, die macht mir Sorgen.“
Der Film — wie auch die Vorlage — spielt mit dem Szenario, dass Adolf Hitler 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Berlin der Gegenwart auftaucht und Karriere im Fernsehen macht, als politisch nicht ganz korrekter Comedian. Das Buch war ein Erfolg, der Film mit 2,5 Millionen Zuschauern ebenfalls. „Den Zuschauer erwarten im Kino viele Temperaturen“, sagte Christoph Müller zum Filmstart. „Er ist komisch, witzig, anarchisch, verstörend und nach hinten heraus ernsthaft. Ich wünsche mir natürlich, dass er nachhaltig wirkt.“
Christoph Müller (52) hat vor 30 Jahren seine Heimatstadt verlassen, vor 20 Jahren ist er ins Filmgeschäft eingestiegen. Heute lebt er in Berlin. Ein starkes Band hat er dennoch ins Tal, denn seine Familie lebt noch hier.
Sein Vater, Joachim Müller, sagte, die Eltern seien noch vergangene Woche bei ihrem Sohn in Berlin gewesen. Der Preis war da aber noch kein Thema. Er habe kein Wort vom Bambi verloren. „Er ist sehr bescheiden — und vielleicht war er auch einfach vorsichtig.“ Als Eltern seien sie jedenfalls „sehr, sehr stolz“, sagte Joachim Müller. „Für uns Eltern war das ein sehr schönes Erlebnis.“
Müller ist nicht die einzige Verbindung des Films nach Wuppertal. Denn auch Christoph Maria Herbst, der vor allem als Stromberg bekannte Schauspieler aus Wuppertal, hatte eine Rolle in dem Film. Allerdings nicht als Hitler, auch wenn sich das nach dem von ihm gelesenen Hörbuch sicher viele gewünscht hätten.
Noch im November des vergangenen Jahres war Christoph Müller mit Christoph Maria Herbst in Sachen „Er ist wieder da“ in Wuppertal. In der gemeinsamen Heimatstadt begrüßten sie den millionsten Besucher des Kinofilms im Cinemaxx an der Kluse.