Finale im Gehege: Eisbär Luka tippt auf Deutschland
Anori patzt wieder — aber Ersatzmann Luka glaubt an den Titel für die deutsche Elf.
Zoo. „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, eine Bärin kann das nicht!“ So könnte man den Liedklassiker von Juliane Werding abwandeln. Denn wegen nicht sicheren Orakelns war Zoo-Eisbärin Anori ausgewechselt worden, hatte sich aber im gemischten Halbfinal-Orakel mit dem richtigen Tipp auf einen deutschen Sieg gegen Brasisilien eindrucksvoll zurückgemeldet. Nun durfte sie beim finalen WM-Orakel im Zoo fürs Endspiel als Startbär auflaufen.
Das Spielfeld ist wie folgt bereitet: Außen an der Scheibe des Eisbär-Geheges kleben die argentinische und die deutsche Fahne. An der Innenseite sorgt Lebertran für eine gewisse Attraktivität. Anori kommt rein, prüft das ganze Gehege — und prüft und prüft. Zoo-Kurator André Stadler übersetzt: „Ein taktisches Spiel mit wenig Höhepunkten.“ Anori dreht ab, verlässt den Platz, verschwindet in den Katakomben. Orakelpause. Stadler: „Da sind sie also wieder in der Kabine. Wie wird die zweite Halbzeit?“
Pflegerin Anja Hillen lockt und lockt. Endlich kommt Anori zurück — schnuppert, lässt den Blick schweifen und geht erneut. Stadler guckt Hillen an: „Tja, auf den Schultern der Trainerin liegt jetzt eine unvorstellbare Last.“ Anja Hillen reagiert, wechselt die Eisbären, Luka für Anori. Stadler: „Luka in der Verlängerung — das heißt, Lukas Podolski kommt im Endspiel rein.“
Lukas, äh Luka, sieht die Fahnen sofort. Der Eisbär richtet sich auf, die linke Vorderpranke kommt runter — ganz klar Deutschland. Was für ein Schlussbild! Musikalisch sei Andreas Bourani bemüht: „Wer friert uns diesen Moment ein?“