FOC: Clees rechnet in Kürze mit der Baugenehmigung
Erster Bauabschnitt ist die Bahndirektion. Für die Erweiterung auf das Postgebäude, den zweiten Abschnitt, gibt es ein Gutachten, das den „Sprung über die Bahn“ fordert.
Zentrum/Döppersberg. Für das geplante Factory Outlet Center hat der Investor für den ersten Bauabschnitt — die ehemalige Bahnhofsdirektion — den Bauantrag eingereicht. „Wir befinden uns in einem guten und engen Dialog mit der Stadt. Aufgrund des bisherigen Verlaufs der Gespräche rechnen wir in Kürze mit der Baugenehmigung“, sagt Alexander Clees.
Für den zweiten Bauabschnitt — das Postgebäude am Kleeblatt — ist gerade das Bebauungsplanverfahren angelaufen. Nach Fertigstellung der notwendigen Gutachten sei, so Clees, noch in diesem Sommer die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange geplant. „Nach Weiterbearbeitung der Pläne ist der Offenlagebeschluss bis Ende dieses Jahres angestrebt.“
Doch ist es möglich, die ehemalige Hauptpost in den zentralen Versorgungsbereich der Innenstadt zu integrieren? „Ja“, sagt Thomas Schulte, bei der Stadt für das Thema Einzelhandel und Nahversorgung zuständig. Das habe auch das Gutachten der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) ergeben — allerdings mit Einschränkungen. Die positive Einschätzung gelte allein für eine Erweiterung des FOC, so Schulte. Nicht für ein unabhängiges Projekt. Zentraler Punkt sei zudem die Einbindung des Gebäudes am Kleeblatt in die City. „Es muss Zugänge über den Bahnhof und den Bahnhofsvorplatz geben“, betont Schulte. Im Gutachten heißt es dazu, dem „Sprung über die Bahn“ komme eine entscheidende Bedeutung zu.
Die verkehrliche Anbindung ist zudem ausbaufähig, insbesondere, was die Autobahnen angeht. Die gute Erreichbarkeit über ÖPNV und Bahn sei für ein FOC eher atypisch, heißt es im Gutachten. Nur eingeschränkt positiv sei die Sichtbarkeit des FOC — auch wenn die ehemalige Bundesbahndirektion einen „Eyecatcher“ darstelle.
Absolut notwendig sind laut Gutachten Stellplätze, allein für den ersten Bauabschnitt mehrere hundert — die nach derzeitigem Stand aber nicht auf dem Gelände oder in unmittelbarer Nähe untergebracht werden können. Deshalb sei die Erschließung des Postareals notwendig, wo auf einer Etage Parkplätze geplant seien.
Stadtsprecherin Martina Eckermann erklärt, man sei in guten Gesprächen, was die noch etwas fraglichen Punkte wie Denkmalschutz und Parkplätze angeht.
Kein Gegenstand des Gutachtens waren die wettbewerblichen Auswirkungen des FOC. „Das wird später Thema sein“, erklärt dazu Thomas Schulte. In einem zweiten Beteiligungsschritt werde dann auch der Elberfelder Einzelhandel einbezogen und nach seinen Einwänden gefragt. „Die Kundenfrequenz wird sich auf jeden Fall erhöhen“, sagt Schulte.
Das sieht Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius ähnlich. Es gehe darum, dass die Händler es schaffen, dass die Kunden auch in der Innenstadt bleiben. „Dafür muss die City attraktiver werden“, so Vitenius. Dies gelte nicht nur für den Bereich Wall bis Neumarkt oder die Alte Freiheit. Die Qualitätsoffensive Elberfeld sei deshalb der richtige Schritt. Für den Von-der-Heydt-Platz wünscht sich Vitenius etwa eine Aufwertung. Dass sich die Randbereiche der City in Zukunft schwertun werden, sei nicht ausgeschlossen. „Das ist aber teilweise auch heute schon so. Und man kann nicht immer sagen, der Döppersberg ist schuld.“