Freie Träger wehren sich gegen Kürzungen
Die Träger der Wohlfahrtspflege fordern außerdem eine stärkere Zusammenarbeit mit Tafeln und Anbietern von Mittagstischen.
Wuppertal. „Das ist ein Unding. Wenn diese Kürzungen beschlossen werden, dann bekommen wir große Probleme.“ Was Frank Gottsmann, den Geschäftsführer der Awo und Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege in Wuppertal (AGFW), so aufbringt, das sind zur Diskussion stehende Kürzungen des Landes: „Geplant ist, die Mittel für die Freie Wohlfahrtspflege von 7,8 Millionen Euro auf 2,8 Millionen Euro zu reduzieren.“
Diese Pläne würden auch in Wuppertal zu Einschränkungen bei den Hilfsangeboten für sozial schwache Menschen führen, warnte die AGFW mit ihren sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege am Dienstag anlässlich des jährlich stattfindenden AGFW-Vorsitzwechsels.
Sie versteht sich als „Sprachrohr für notleidende Menschen in Wuppertal“ und beklagt seit langem Mittelkürzungen. In der jetzt vorgeschlagenen Form hätten sie nicht nur Leistungskürzungen zur Folge, „sondern gefährden auch die Arbeitsplätze von insgesamt 10.000 Mitarbeitern“, betonte Caritasdirektor Christoph Humburg.
„Konstruktiv-kritisch“ sehe man das wachsende Engagement von Tafel-Einrichtungen und Mittagstischen: Deren Angebote zielten in erster Linie auf Versorgung ab, würden für sich allein genommen aber „nur die Symptome bekämpfen“, so Humburg. Das sei ausdrücklich nicht als Kritik an den Ehrenamtlern zu verstehen, betonte DRK-Kreisgeschäftsführer Reinhard Fliege, „deren Einsatz kann nicht genug gelobt werden.“ Die Träger der Freien Wohlfahrtspflege wünschen sich eine stärkere Zusammenarbeit mit den Tafeln und eine bessere Verzahnung mit ihren eigenen Angeboten, „um der — nicht nur materiellen — Armut systematisch entgegen zu wirken“. Die AGFW kündigte weiteres Engagement zur Förderung von jungen Menschen an. „Gemeinsam wollen wir uns dafür einsetzen, dass die Schulsozialarbeit auch über das Jahr 2013 hinaus gefördert wird“, sagte der scheidende AGFW-Vorsitzende Frank Gottsmann im Hinblick auf die zeitliche Befristung des Modells.