Wuppertal Freies Surfen in den WSW-Bussen

W-Lan gibt es ab sofort auf drei Buslinien. Nach Tests sollen alle 300 Busse umgerüstet werden.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Auf den viel befahrenen Linien 612, 622 und 642 bieten die Wuppertaler Stadtwerke ab dieser Woche kostenlose Internetzugänge für ihre Fahrgäste an. Außerdem wurde die Haltestelle Wichlinghausen mit W-Lan ausgestattet. Im Testbetrieb soll der Wall in einigen Wochen ebenfalls diesen Service anbieten.

18 000 Fahrgäste sind täglich auf den drei Linien unterwegs. Ulrich Jaeger, Geschäftsführer von WSW mobil, ist zuversichtlich, dass nach einer knapp dreimonatigen Testphase die Umstellung der kompletten Busflotte bis Sommer 2018 mit freiem W-Lan abgeschlossen sein wird. „In diesen Service investieren wir einige hunderttausend Euro und noch einmal so viel werden wir im laufenden Betrieb ausgeben. Unser Ziel ist es, mit dem zusätzlichen Service weitere Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen“, sagt Ulrich Jaeger. Bis alle Busse mit W-Lan ausgestattet sind, rechnen die Stadtwerke mit Kosten von 300 000 Euro. Umgerechnet seien es allerdings weniger als 0,5 Cent pro Fahrt und Fahrgast. Provider für WSWLAN ist der Wuppertaler Anbieter Tal.de, Netzanbieter ist Vodafon.

Die Testphase hat einen praktischen Nutzen für die WSW. Sie erhoffen sich über die Nutzungsfrequenzen der Surfer unter Berücksichtigung des Datenschutzes weitere Aufschlüsse über die Auslastung der Buslinien. „Zwei Drittel aller unserer Fahrgäste sind in Bussen unterwegs. Da es bei der Schwebebahn höhere technische Hürden bei der Zulassung gibt, haben wir den Anfang bei den Bussen gemacht. Für die Einführung von W-Lan in der Schwebebahn gibt es noch keinen konkreten Termin“, sagt Ralph Birkenstock, Leiter Marketing und Vertrieb der WSW mobil GmbH.

Frühestens 2019 — nach der Umstellung auf das neue Betriebssystem der Schwebebahn — werde dieser Schritt in Angriff genommen. Wer in einen der speziell gekennzeichneten Busse einsteigt, muss auf seinem Smartphone den W-Lan-Zugang „WSWLAN“ auswählen. Nach einer Bestätigung der Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen kann das Surfen im Netz beginnen. „Das Angebot soll auch dann funktionieren, wenn viele Leute gleichzeitig online sind“, sagt Projektleiter Daniel Gutseel. Die WZ hat die Anmeldung, die nur einmal vorgenommen werden muss getestet: Innerhalb kurzer Zeit war der Zugang frei.

Jugendschutz und Datenschutz sind gewährleistet

Die Stadtwerke haben jugendgefährdende und extremistische Seiten gesperrt und orientieren sich dabei an den Empfehlungen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Das tägliche Datenvolumen pro Fahrgast ist auf 250 MB beschränkt. „Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer im Bus sollte das aber ausreichend sein“, sagt Ulrich Jaeger. Während des Probebetriebs werden die WSW ihre Kunden zu ihren Erfahrungen befragen. Die bisherigen Testfahrten verliefen bisher ohne Probleme. Trotz der besonderen Wuppertaler Topographie sei der Empfang bis auf kleinere Bereiche in Heckinghausen und Oberbarmen gut.