„Schule ist nie fertig, sie ist in ständiger Veränderung“
Hildegard Harwix möchte als neue Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums Sedanstraße die Schule weiter gestalten.
Das Städtische Gymnasium Sedanstraße hat seit Beginn des neuen Schuljahres eine neue Schulleiterin. Doch an der Schule ist sie keine Unbekannte: Hildegard Harwix unterrichtet seit 2006 Kunst und Biologie am Gymnasium in Barmen. Seit sechs Jahren arbeitet sie in der Schulentwicklung und der Steuerungsgruppe mit. „Durch die Arbeit in der Schulentwicklung habe ich gemerkt, dass ich daran interessiert bin, Schule zu gestalten“, sagt die Mutter von zwei Söhnen.
Die Leitung in einem bekannten Umfeld zu übernehmen, hat für Harwix zwei Seiten. „Es ist einfach, weil ich viele Strukturen und auch die Kollegen kenne“, sagt sie. Andererseits müssten sich alle an die neue Rolle gewöhnen. „Es gab aber einen längeren Ablösungsprozess, mich in diese Rolle zu entwickeln“, sagt Harwix, die bereits im vergangenen Halbjahr als stellvertretende Schulleiterin fungierte.
„Was mir hier gut gefällt, ist das Miteinander von Schülern, Eltern und Kollegen“, sagt Harwix. Mit 700 Schülern und 50 Lehrern habe das Gymnasium eine fast familiäre Atmosphäre. „Man kennt die Schüler sehr gut, auch wenn man sie nicht im Unterricht hat“, sagt Harwix. Sie findet es wichtig, dass Schüler als ganze Menschen ankommen und nicht nur als Köpfe gesehen würden.
Als Stadtteilschule ist das Gymnasium Sedanstraße auch im Umbruch. Es setzt vermehrt auf individuelle Förderung. Diese Entwicklung habe bereits mit der Einführung des G8 begonnen. „Wir bieten den Schülern individuelle Lernzeiten in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch“, erklärt Harwix.
Zudem setze das Gymnasium auf sprachsensiblen Unterricht und Begabtenförderung. Bei dem „Drehtürmodell“ könnten Schüler unterer Klassen in den Fächern Mathe und Latein am Unterricht höherer Klassen teilnehmen. Außerdem würde die Teilnahme an Wettbewerben gefördert.
In den vergangenen Jahren hat Harwix in der Steuerungsgruppe bereits einige Veränderungen mitangestoßen. Die Taktung der Unterrichtsstunden wurde von 45 auf 90 Minuten umgestellt. „Das bringt Ruhe in den Vormittag“, sagt Harwix. Seit dem vergangenen Jahr gibt es das Lehrerraum-Prinzip. Dabei wählen die Schüler den Raum danach, was sie machen wollen. „Es ist eine ganz andere Erfahrung, wenn Lehrer Schüler in Räume einladen“, erklärt die Schulleiterin. Die Räume seien digital alle gut ausgestattet und das Konzept habe den Vorteil, dass die Lernsituationen einfach stehen gelassen werden könnten.
Auch als Schulleiterin wird Harwix weiter unterrichten, „um an der Basis zu bleiben.“ Denn für Harwix steht fest: „Schule ist nie fertig. Sie ist wie Gesellschaft in ständiger Veränderung.“
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