Freischlader trifft auf Blues-Größen

Nach einem ereignisreichen Jahr und Konzerten mit BB King und Gary Moore, kommt der Musiker zurück nach Wuppertal.

Wuppertal. "Einmal mit Gary Moore auf der Bühne stehen, das wäre mein Traum." Gerade mal ein Jahr ist es her, dass der Wuppertaler Musiker Henrik Freischlader seinen Herzenswunsch der WZ verriet. Jetzt sitzt er in einem Wuppertaler Café, rührt in seinem Milchkaffee und schwärmt von dem Moment vor wenigen Wochen, in dem dieser Traum in Erfüllung ging. "Ich war total geflasht", sagt er, "das war eine Mischung aus Nervosität und Freude - ein Moment, den man versucht, zu genießen."

Ereignet hat er sich in schwäbischen Mosbach im Juli, wo Freischlader als Vorband für sein Idol spielen sollte. Was der 22-Jährige nicht wusste: Gary Moore stand am Bühnenrand, um sich selbst einen Eindruck von dem deutschen Blues-Musiker zu verschaffen, den die Kritiker so loben. Und im Anschluss wurde gar noch ein bisschen geplaudert. "Das war sensationell", schwärmt der Wuppertaler Blues-Gitarrist. Das einmalige Ereignis wird im kommenden Jahr sogar eine Fortsetzung erfahren. "Wir haben die Einladung bekommen, Gary Moore bei seiner Tour durch England zu unterstützen", erzählt Freischlader.

Toppen lässt sich das vergangene Jahr für ihn wohl kaum. Gerade mal zwei Monate vor Gary Moore spielte er bereits im Vorprogramm von BB King in Hamburg. "Dabei hatte ich schon Karten für das Konzert gekauft", lacht er. Mit den Karten im Jackett spielte er und sah sich dann BB King aus der ersten Reihe an. "Von BB King angefragt zu werden, war schon eine große Ehre."

Doch Freischlader ruht sich nicht aus, auf solchen Erlebnissen, auf die manche Musiker ihr ganzes Leben warten. Mit seinem Projekt 5Live tourt er erfolgreich durch die Lande um das dazugehörige Album - "aufgenommen bei Mickey Neher in der Wohnküche" - vorzustellen. Sein Trio hat sich inzwischen neu zu einem Quartett formiert und wird bei einer Mammut-Tour im Frühjahr 2010 seine Live-Qualitäten unter Beweis stellen. Am 27. November wird die wohl ungewöhnlichste CD des Künstlers erscheinen, auf der er alle Instrumente selbst eingespielt hat. Und dazu hat er auch gleich ein eigenes Label gegründet: Cable Car Records. "Damit bin ich noch unabhängiger", sagt er.

Wenn der Musiker derzeit nicht auf der Bühne steht, dann ist er damit beschäftigt, Kartons auszupacken. Denn nach zwei Jahren in Kiel kehrt Henrik Freischlader zurück nach Wuppertal. Die Wohnung hat er schon sicher, nur die Zeit fehlt ihm noch. Am Freitag wird er sicher auch nicht dazu kommen, da steht er mit 5Live auf der Bühne des Rex-Theaters. Ohne Gary Moore und BB King, aber mit vielen guten Freunden.