Frettchen Joy ist wieder zu Hause
Am Dienstag wurde das Tier in der Nähe des Burgholz wieder eingefangen. Ein Hund hatte es entdeckt.
Wuppertal. Der erste Weg nach der Rettung führte Joy, die Frettchen-Dame, zum Tierarzt. „Sie war voller Zecken, aber Gott sei Dank hat sie es sonst gut überstanden“, erklärt Claudia Berger (Name geändert). „Nur erschöpft war sie natürlich.“ Kein Wunder: Mit knapp sieben Jahren ist Joy schon eine echte Seniorin, eine Woche in der freien Natur für sie ein echtes Abenteuer. Am Mittwoch vergangener Woche war das Tier Berger im Burgholz ausgebüxt, seit Dienstag ist es wieder zu Hause — dank Hündin Tessa, die das gut versteckte Frettchen in einem Carport entdeckte.
„Zum Glück“, erzählt die 49-Jährige, die Joy im Burgholz eigentlich nur für ihre Tochter Gassi führte. Dort geschah vor einer Woche das Unglück: „Wir hatten sie an der Leine. Irgendwie hat sich Joy aus dem Geschirr gewunden und ist ins Unterholz gelaufen“, sagt die Wuppertalerin und schmunzelt: „Wir hätten nicht gedacht, dass Joy in ihrem Alter noch so schnell ist.“ Danach verlor sich die Spur der alten Dame. „Wir haben alles abgesucht.“
Am Wochenende sorgte das Frettchen jedoch für Aufsehen: Sie biss in der Nähe des Waldpädagogischen Zentrums (WPZ) die Teilnehmerin eines Meditationskurses in den nackten Fuß. „Das tut uns natürlich leid“, sagt Berger. Aber: Joy sei ja gesund — und versichert.
Freundlicher war die Frettchen-Dame offenbar zu Tessa. Die Hündin gehört Wolfgang Soormann, einem Nachbarn des WPZ. Tessa spürte Joy in ihrem Unterschlupf unter einem T-Shirt auf. Die beiden verstanden sich offensichtlich auf Anhieb, wie das nebenstehende Foto beweist. „Sie haben sogar aus einem Napf getrunken“, sagt die Besitzerin. „Tessa ist sozusagen der Rettungshund. Sie hat eine Medaille verdient“, lobt Berger.