Freude über gelungenen Wettbewerb
Schneemannbauen als Grund für einen verkaufsoffenen Sonntag? In Barmen ging dies als Grund durch. Das Ergebnis gibt der ISG Recht.
Barmen. Die kleine Joyce genoss es, von ihrer Mama per Schlitten über den Werth gezogen zu werden. Vor der imponierenden Kulisse des Hauses der Jugend hätte man problemlos Szenen aus „Dr. Schiwago“ oder „Anna Karenina“ drehen können. Ungewöhnlich winterliche Umstände für den verkaufsoffenen 2.Adventssonntag in Barmen. Doch die Verantwortlichen der ISG Barmen-Werth hatten etwas Besonderes daraus gemacht. Und das nicht nur wegen der vielen Sonderrabatte, die verschiedene Einzelhändler anboten.
Auf dem Geschwister-Scholl-Platz gab es nämlich einen Wettstreit in der nichtolympischen Sportart des Schneemannbauens. Und die fand unter besonders günstigen Voraussetzungen statt. Die ISG Barmen hatte nämlich schon Tage vorher 20 Tonnen künstlich hergestellten Schnee bestellt, dessen es zwar dank des heftigen Schneefalls im Bergischen Land gar nicht bedurft hätte, der aber den Winterspaß zusätzlich beflügelte. Zwei riesige Fahrzeuge der WSW hatten ihre weiße Last unter der Aufsicht von Geschäftsführer Martin Bickenbach per Schneefräse auf den Platz schneien lassen. Und dann ging es los: Eine von den Pfadfindern aufgestellte große Feuerpfanne wärmte die fleißigen, aber alsbald vom Modellieren mit dem kalten Werkstoff klammen Hände. Schnell entstanden die ersten weißen Skulpturen. Mit Mützen, den klassischen Mohrrüben als Nase und Koksstückchen als Knöpfen, boten sie ein prächtiges Bild.
Erik und Joscha hatten ihrem fast zwei Meter großen Schneemann sogar noch einen brennenden Zweig in die Hand gedrückt und holten sich die von der ISG als Preis gestiftete Belohnung ab. Ein mittels pinkfarbener Melone geschmücktes Gebilde war bei der Siegerehrung sogar einen i-Pod wert. „Jetzt stehen hier bestimmt fünfzig Schneemänner“, sagte ISG-Geschäftsführer Thomas Helbig, erfreut über den vorzüglichen Anklang, den der lustige Wettbewerb gefunden hatte.
Und auch in den Geschäften auf dem Werth, die zum allergrößten Teil beim verkaufsoffenen Sonntag mitgemacht und von 13 bis 18 Uhr geöffnet hatten, überwogen die freundlichen Gesichter. „Das ist unser erster verkaufsoffener Sonntag. Wir sind mit dem Zuspruch sehr zufrieden“, meinte Adul Sönmez, Filialleiter der erst im November eröffneten Depot-Filiale. Er schaute gut gelaunt auf die Kundschaft, die eifrig Weihnachtsschmuck und Geschenkartikel orderte. Juwelierin Petra Brune-Ressel aus dem Vorstand der ISG freute sich über die vielen Fußgänger, von denen sich einige auch in aller Ruhe beim Schmuckkauf beraten ließen.
„In aller Ruhe“ hieß diesmal das Motto, denn das extreme Wetter hatte keine Menschenmassen auf den Werth gelockt. Doch die, die da waren, durften sich der vollen Aufmerksamkeit des Verkaufspersonals in den Geschäften sicher sein. Im Gegensatz zu den Karussells auf dem Weihnachtsmarkt hatte der öffentlich Personennahverkehr seinen Betrieb zeitweise eingestellt.
Antje Wewer im Uhren- und Schmuckfachgeschäft Bäumer & Co. meinte anerkennend: „Es sind sogar viele Menschen von auswärts zu Fuß nach Barmen gekommen, um hier entspannt einzukaufen.“
So wie Ikram Larousi, die eine volle Einkaufstasche hatte. Doch auch sie gestand: „Am wichtigsten war für meine Kinder Ammar und Fatima das Schneemannbauen.“
„Natürlich haben wir uns als Einzelhändler für den heutigen Tag mehr Umsatz erhofft, aber angesichts der extremen Witterungsverhältnisse, die ja gerade zu unseren Öffnungszeiten besonders heftig waren, können wir zufrieden sein“, lautete das verhaltene Fazit von ISG-Vorstand Mathias Wewer.