Friedliche Kundgebungen zum Tag der Arbeit in Wuppertal

Gewerkschaften fordern auf dem Laurentiusplatz faire Löhne. Die IG Metall kündigt unterdessen Warnstreiks an.

Wuppertal. Trillerpfeifen und Trommelschläge hallen durch die Innenstadt, Demonstranten fordern auf Spruchbändern faire Leiharbeit, unbefristete Übernahme von Auszubildenden und 6,5 Prozent mehr Lohn: In Wuppertal beteiligten sich am Dienstag nach Angaben des Veranstalters rund 2500 Arbeitnehmer an der vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ausgerichteten Maikundgebung — das sind doppelt so viele Teilnehmer wie im Vorjahr.

„Der Landtagswahlkampf hat uns in die Hände gespielt“, erklärte Guido Grüning, Chef des DGB-Stadtverbandes Wuppertal, der WZ. Oberbürgermeister Peter Jung wertete die hohe Teilnehmerzahl als „deutliches Zeichen“. Der Christdemokrat übte den Schulterschluss mit dem Gewerkschaftler: „Gerechter Lohn und gerechte Arbeit sind auch kommunale Interessen, denn das Geld, was Arbeitnehmer nicht verdienen, muss die Stadt aus den Soziallasten drauflegen.“

Einig waren sich die beiden auch in einem anderen Punkt: „Rechtsextremismus hat in Wuppertal nichts zu suchen“, sagte Jung entschieden. Er forderte dazu auf, rechtsextrem motivierte Straftaten zur Anzeige zu bringen. Zudem forderte er eine Prozent-Hürde wie auf Landesebene, die es rechten Parteien nicht ermögliche, mit wenigen Prozentpunkten in Stadträte einzuziehen.

„Wären mehr Leute zur Kommunalwahl gegangen, säßen jetzt nicht zwei Rechte im Stadtrat“, ergänzte Grüning. Er forderte zur Wahlauf: „Ich erwarte von jedem, dass er wählen geht!“

Knut Giesler, Bevollmächtigter der IG Metall Wuppertal, kündigte einen Warnstreik in der Metall- und Elektrobranche an. „Wir fordern eine faire Lösung in den Bereichen, Mitbestimmung in der Leiharbeit und der unbefristeten Übernahme von Auszubildenden“, sagte Giesler. Das Angebot von drei Prozent mehr Lohn, das die Arbeitgeber unterbreitet hätten , sei wegen der guten Situation lachhaft. Insgesamt 40 Betriebe und etwa 4500 Arbeitnehmer in Wuppertal seien von den Streiks betroffen, die ab dem 8. Mai beginnen. „Nun sind die Arbeitgeber an der Reihe zu liefern“, sagte Giesler.