Nordstadt Gold-Zack: Die Stadt bietet Hilfe an
Wuppertal · Die Fabrik wird zum Verkauf angeboten. Zukunft auch des WSV-Fanprojektes ist ungewiss.
Bis Ende 2020 will die Stadt Wuppertal die Delphin GmbH auflösen. Das hat Konsequenzen für einige Mieter städtischer Immobilien, denn bei der Delphin GmbH handelt es sich nicht um einen Zulieferer für den Wuppertaler Zoo, sondern um eine Tochtergesellschaft, die vor rund 25 Jahren Gebäude gekauft hat, um alteingesessene Wuppertaler Unternehmen in Wuppertal liquide zu halten. Doch wie im Fall der Gold-Zack-Fabrik an der Wiesenstraße ist die Rechnung nicht aufgegangen. Am Ende blieb die Stadt auf hohen Kosten und den Immobilien sitzen, die sie nun bis Ende 2020 verkaufen will
Dass die Stadt das Gebäude und 8000 Quadratmeter große Grundstück veräußern will, löst unter den Mietern des mächtigen Fabrikgebäudes, die sich in einer sicheren Nische auf dem Immobilienmarkt wähnten, keine Begeisterung aus. Jens Kalkhorst, Leiter des Talton-Theaters, zeigte sich von der Ankündigung der Stadt überrascht und forderte Verantwortungsbewusstsein für die Mieter ein. Die Geschäftsführer der Climb-Inn Klettersport GmbH & Co. KG, die das Bouldercafé Blo betreiben, waren am Dienstag zu keiner Stellungnahme erreichbar.
Die Stadt müsste viel Geld in die alte Textilfabrik stecken
Rund 4500 Quadratmeter sind in der Gold-Zack-Fabrik vermietet. Zu den Hauptmietern zählen das Café Blo, das mit seiner spektakulären Indoor-Boulder-Anlage eine Anlaufstelle für Kletterfreunde aus ganz NRW ist, und das Taltontheater. Außerdem hat sich dort im vergangenen Jahr das WSV-Fanprojekt angesiedelt, und einige Freiberufler nutzen ebenfalls die Fabrikräume.
Für das Gebäude soll es bereits Interessenten geben, aber es sei noch keine Entscheidung gefallen, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig. Da Dach und Fassade dringend saniert werden müssen, will die Stadt die Immobilie loswerden. Die Ankündigung sei nicht überraschend erfolgt. Johannes Slawig verweist darauf, dass die Auflösung der Delphin GmbH schon zu einem früheren Zeitpunkt geplant gewesen sei. „Jeder, der in der Fabrik arbeitet, hätte wissen können, dass das Gebäude mittelfristig verkauft werden soll“, sagt Slawig. Und fügt hinzu: „Wir werden versuchen, einen Käufer zu finden, der die Mieter übernimmt und achtsam mit dem Bestand umgeht.“ Garantieren könne er das aber nicht.
Viele der Mieter der Gold-Zack-Fabrik sind mit Herzblut bei der Sache, da für sie der kommerzielle Aspekt nicht im Vordergrund steht. Nicht alle sind finanziell auf Rosen gebettet. Für die Fans des WSV ist das dort ansässige Fanprojekt, in dem wertvolle Sozialarbeit geleistet wird, eine wichtige Anlaufstelle. Als das Fanprojekt vor einiger Zeit heimatlos wurde, wurde an der Trasse eine schnelle Lösung gefunden.
„Sollte es zu Kündigungen durch den neuen Besitzer kommen, werden wir versuchen, andere geeignete Räumlichkeiten in einer städtischen Immobilie zu finden. Das würde aber nicht einfach umzusetzen sein“, sagt Johannes Slawig.