Unterhaltung Gaskessel wird zum Aquarium — und zum Hochzeitsort
Heckinghausen. · Die Aktion Gaskesselfische wird verlängert. Ab sofort kann auf dem Denkmal auch geheiratet werden.
Der Gaskessel ist aktuell ein Aquarium. Doch die Besucher müssen keine Angst haben, in Heckinghausens Wahrzeichen nasse Füße zu bekommen. Anfang Januar ist die Aktion Gaskesselfische dort gestartet. Zu sehen sind die Ergebnisse eines Malwettbewerbes, an dem rund 350 Kinder im vergangenen Jahr teilgenommen hatten. Sie und alle anderen können nun ihre gemalten Exemplare an der Innenwand des Kessels „schwimmen“ sehen — im Wechsel mit der großen Show „Wundermaschine“. Ursprünglich nur bis zum 12. Januar geplant, kommt das Kinderaquarium allerdings so gut an, dass die Laufzeit um eine Woche verlängert wurde.
„Wie kommt der Fisch in den Kessel?“ und „Warum bewegt er sich plötzlich, wo er doch auf Papier gemalt war?“ Das seien die Fragen, die sich die kleinen Künstler stellen würden, sagt Christian Höher, Geschäftsleiter des Gaskessels. Die Premiere sei also gelungen. Ideen für ähnliche Malaufrufe habe man genug. Ob Tuffi, Osterhasen oder Rentiere zu Weihnachten? Vieles sei möglich, so Höher vielsagend. „Wir wissen jetzt, wie es geht“, spielen er und Geschäftsführer Daniel Mai auch auf den technischen Aspekt an. Er sieht in den Gaskesselfischen auch den Einstieg in eine geplante pädagogische Arbeit, die zukünftig im Gaskessel erfolgen soll. Überhaupt habe man dieses Jahr viel vor.
Seit dem Start im Juni 2019 kamen bereits 50 000 Besucher nach Heckinghausen. Eine Zahl, mit der man zufrieden sei, betont Marina Kirrkamm vom GKM Architekturstudio, das gemeinsam mit Investor Thomas Drescher hinter dem Umbau des Industriedenkmals steckt: Im alten Kessel wurde ein mehrstöckiger Neubau errichtet, in dem ein Fitnessstudio und das Restaurant Aposto untergebracht sind. Außerdem gibt es eine Ausstellung und Lichtshows.
Die Planungen für eine neue Hauptshow laufen bereits
Kirrkamms Tochter Anna (6) hatte übrigens die Idee zum Kinderaquarium. Einen ihrer gemalten Tiere projizierte das Gaskessel-Team testweise an die Hülle. „Wir haben noch eine ganze Schublade an Ideen“, verspricht Kirrkamm. Auch die Planungen für eine neue Hauptshow laufen. Die Wundermaschine stellt zum 30. Juni ihren Betrieb ein, danach geht es direkt weiter mit dem nächsten Programm. „Wir wollen dem Zuschauer neue Welten erschließen“, sagt Höher. Allzuviel will er noch nicht verraten. Nur soviel: Es wird immersiv. Hinter dem Begriff verbirgt sich das „Eintauchen in eine virtuelle Realität“.
Ausgebaut werden soll noch der Event-Bereich. Eins steht aber schon fest: Ab sofort kann auf dem Gaskessel geheiratet werden. „Eine erste Anmeldung haben wir schon“, erzählt Höher. Das Denkmal gehört wie zum Beispiel der Elisenturm auf der Hardt zu den Orten für „Ambiente-Trauungen“ in Wuppertal. Das heißt, der Bund fürs Leben wird dann auch direkt amtlich besiegelt: Ein Standesbeamter wird den Akt vollziehen.
Gespannt auf das, was sich 2020 auf, in und am Gaskessel tun wird, ist auch Heckinghausens Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann, der sich in der Vergangenheit bereits mehrfach als Fan des neuen Wahrzeichens „outete“. Er hofft, dass sich in Zukunft weitere Veranstaltungen dort etablieren.