Integration Geflüchtete Kinder wechseln in Wuppertaler Regelklassen

Wuppertal · Trotz Kapazitätsproblemen zeigen Schulen großes Engagement bei der Integration.

Zahlreiche geflüchtete ukrainische Kinder wechseln an den Wuppertaler Schulen in die Regelklassen.

Foto: dpa/Marijan Murat

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres haben auch geflüchtete Kinder in Regelklassen gewechselt. Die Zahl sei schwierig zu erfassen, da die Schulen in der Regel die Kinder behielten und je nach Sprachkompetenz in die Regelklassen integrierten oder mit verlängerter Förderung teilintegrierten, wenn die Fertigkeiten noch nicht für einen kompletten Übergang ausreichen, so das städtische Presseamt auf Nachfrage der WZ.

Nach dem Europäischen Referenzrahmen setzt die Beendigung der Förderzeit ein Sprachniveau des Levels B1 voraus. „Allerdings war der Übergang zum Schuljahresbeginn der größte seit längerer Zeit, da besonders viele ukrainische Kinder ihre Förderzeit beendet haben. Es werden vermutlich circa 350 bis 400 Schülerinnen und Schüler in die Regelklassen gewechselt sein“, so Pressesprecher Thomas Eiting. Diese Zahl beziehe sich auf alle Nationalitäten, deren Förderzeit ausgelaufen ist. Ein Großteil davon sei jedoch sicherlich ukrainisch.

In der Regel wechselten die Kinder ohne Rückmeldung an die Stadt in die Regelklassen der bis dahin besuchten Schule – vorausgesetzt, es gibt kein Kapazitätsproblem in den Klassen. Das Ende der Förderzeit werde durch einfaches Abmelden in der internen Datenbank der Stadt angezeigt. Bei Klassenstufen, in denen es Probleme gab, wurden durch Absprache der Schulaufsichten aller Schulformen Mehrklassen gebildet, so Eiting weiter. Wenn es Schüler gibt, die nach Ende der Förderzeit ihre aktuelle Schulform wechseln müssen, werde dies im Vorfeld bei der Integrationsfachberatung im Schulamt angezeigt. Diese erstellt eine Liste, die dann wiederum der Regionalkonferenz der Schulen vorgelegt wird. Die Schulaufsichten der Schulformen entscheiden dann über den Wechsel an andere Schulen.

Die größte Herausforderung bleibt die fehlende Kapazität in nahezu allen Schulformen und Klassenstufen, so der Pressesprecher. Aufgrund der großen Bereitschaft der Schulleitungen und Lehrkräfte, die Klassen bis zum Rand der Bandbreite zu füllen, könnten die Kinder meist direkt einer Regelklasse zugewiesen werden. Speziell hinsichtlich der Integration der ukrainischen Schüler sei laut Rückmeldung der Schulen an die Stadt, dass „die Kinder teilweise stark polarisieren“. So gebe es viele Kinder, die einen großen Integrationswillen zeigten, jedoch gebe es auch immer wieder Kinder, die wenig Lernzuwachs zeigten, weil sie die Integration verweigerten, da sie in die Ukraine zurückkehren wollten.

Alle Kinder, die in Wuppertal gemeldet sind, sind schulpflichtig. Kinder, die vom Alter her das erste Schuljahr besuchen müssen, werden wie andere Wuppertaler Kinder durch den Stadtbetrieb Schulen mit Anmeldebögen über die Anmeldungsmodalitäten für das erste Schuljahr informiert. Die Eltern werden dann aufgefordert, zur Anmeldung zu gehen.

Kinder für andere Jahrgangsstufen meldeten sich im Kommunalen Integrationszentrum an, würden in eine Datenbank aufgenommen und dann durch das Schulamt zugewiesen, so Eiting weiter. Die Schulen laden diese Familien zur Anmeldung ein und die Förderzeit beginnt. Diese Aufnahmen sind nicht an den Schuljahresbeginn gebunden, sondern finden fortlaufend statt. „Durch die große Anzahl an Kindern und Jugendlichen ist dies leider mit Wartezeiten verbunden, die natürlich vermieden werden sollen“, so Eiting. Es gebe aber keine Kinder, die nicht in den Unterricht dürfen. Auch Kinder für die 1. Klassen müssen sich jederzeit um einen Schulplatz kümmern.