Geldbotin überfallen: Angeklagte (28) belastet
Laut Anklage gab die Schwester eines nicht rechtskräftig verurteilten Räubers den Tipp.
Wuppertal. Seit Montag muss sich eine frühere stellvertretende Leiterin der S.Oliver-Filiale in den City-Arkaden wegen Beihilfe zum Raub vor dem Schöffengericht verantworten.
Bei der 28-Jährigen handelt es sich um die Schwester eines Italieners (33), der wegen seiner Beteiligung an mehreren Überfällen vom Landgericht bereits zu sechs Jahren und drei Monaten Haft (nicht rechtskräftig) verurteilt worden ist.
Laut Anklage soll die 28-Jährige ihrem Bruder den Tipp gegeben haben, dass am Tag des Überfalls ungewöhnlich viel Geld von der Filiale zur Sparkasse gebracht werden würde. Bei dem Überfall auf die damalige Geldbotin wurden am Montag, den 25. Juli 2011, knapp 15 000 Euro erbeutet (Kasten rechts).
Am Montag machte die angeklagte Italienerin von ihrem Schweigerecht Gebrauch. Belastet wurde sie von einem bereits rechtskräftig zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilten Ex-WSV-Jugendtrainer und Gastronom (41).
Wie schon in seinem eigenen Prozess sagte der Italiener am Montag im Zeugenstand, dass der Bruder der Angeklagten ihm gesagt habe, dass die Insiderinformationen — über den Weg der Geldbotin und die Höhe der Beute — von seiner Schwester stammten.
Der Bruder der Angeklagten habe kurz nach dem Überfall beim gemeinsamen Zählen der Beute auch Geld für seine nicht anwesende Schwester bereitgestellt. Ob die 28-Jährige tatsächlich diesen damals abgezählten Beuteanteil erhalten hat, wisse er nicht, sagte der Zeuge.
Dann trat der Bruder der Angeklagten in den Zeugenstand und behauptete prompt, sein damaliger Komplize und Landsmann habe alle Insiderinfos für den Überfall organisiert. In seinem eigenen Verfahren hatte der 33-Jährige gesagt, er habe damals seine Schwester unbemerkt über die Abläufe in dem Modegeschäft ausgehorcht.
Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt. spa