Wuppertal Gelungener Auftakt zum Radverkehrskonzept
130 Besucher kamen am Donnerstagabend in die Aula des Gymnasiums Sedanstraße zur Auftaktveranstaltung. Viele Ideen für den Radverkehr kamen zusammen.
Wuppertal. Es war ganz schön voll im Flur neben der Aula. Gut 130 Besucher waren am Donnerstagabend zur Auftaktveranstaltung zum Radverkehrskonzept in das Gymnasium Sedanstraße gekommen — und der Großteil stürmte nach Ende der Diskussion direkt in den Flur, um selbst aktiv zu werden. Auf den an der Wand hängenden Karten von Wuppertal konnte jeder Besucher seine Ideen und Einwände anbringen.
Die Zahl der Zettel wuchs schnell. „Mehr Radabstellanlagen“ war häufig zu lesen. Am Neumarkt, am Karlsplatz, mehr Bügel in der City, mehr Boxen an den Bahnhöfen. Oder es gab Vorschläge, an welchen Straßen noch mehr für Radfahrer unternommen werden muss. „Zum Beispiel an der Hünefeldstraße“, so ein Besucher. „Oder das untere Stück der Briller Straße“, fand Uwe Peter. „Das ist lebensgefährlich für Fahrradfahrer.“
„Sie können uns sagen, wo der Schuh drückt, und zwar möglichst konkret“, hatte Claudia Nowak vom Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen, das für die Wuppertaler Verwaltung die Planung des Radverkehrskonzeptes übernimmt, zuvor bei der Vorstellung erklärt.
„Wuppertal als Fahrradstadt“ sei ein Schlüsselprojekt für die Verwaltung. Radfahren leiste einen Beitrag zum Klimaschutz, verbessere die Lebensqualität. Ziel des neuen Konzeptes — das alte, ebenfalls von Kaulen entwickelte, ist von 2003 — sei es, so Nowak, noch mehr Menschen auf das Fahrrad zu bringen. Denn bei aller guten Entwicklung, die es in Wuppertal in den vergangenen Jahren gab, räumte Nowak ein: „Es ist noch Luft nach oben.“
Und bei möglichen Verbesserungen sollen die Bürger mitreden, das betonten Wuppertals Verkehrsdezernent Frank Meyer und Norina Peinelt, Beauftragte für den nicht-motorisierten Verkehr, immer wieder.
Schwerpunkte sollen zum Beispiel eine neue Netzplanung, eine optimierte Wegweisung und das Thema Fahrradparken sein. Aus Sicht des Planungsbüros gibt es vier Säulen: Infrastruktur, Service, Information und Kommunikation. Bei letzterer geht es zum Beispiel um die Frage, welche Aktionen den Wuppertalern das Thema Radverkehr noch näher bringen können.
Mit der Resonanz am Abend zeigte sich Klaus Lang vom ADFC sehr zufrieden. „Und das war nur der Auftakt.“ Auch Peinelt sah ihre schon optimistische Prognose von 100 Besuchern deutlich übertroffen.
Das Radverkehrskonzept ist jedoch nur das eine, das wurde im Gespräch mit den Diskussionsteilnehmern am Donnerstag auch deutlich. „Natürlich haben wir viele Ideen. Aber die müssen dann auch umgesetzt werden“, sagte ein junger Mann, der sich als Alltagsradler beschrieb. Nowak geht anhand ihrer Erfahrungen aus anderen Städten, für die das Büro Konzepte entwickelt hat, davon aus, dass es viele „realistische Vorschläge geben wird“. Was deren Realisierung angeht, da liegt der Ball jedoch bei der Stadtverwaltung. „Wir wollen die Rahmenbedingungen für Radler verbessern“, sagte Frank Meyer. Dafür brauche man das Konzept. Für die Umsetzung warb er jedoch um Geduld. Er wisse, dass viele auf die Verbesserungen warten. „Es ist aber auch eine Frage von Ressourcen, sowohl finanziell als auch personell.“