Geschichte der O: Wuppertaler planen Neuverfilmung

Die Erotik-Geschichte soll in 3-D und mit besonderer Wuppertaler Technik für Bild und Ton realisiert werden.

Wuppertal. 1975 löste die Verfilmung des 1954 erschienenen Romans „Die Geschichte der O“ einen Skandal aus. Nun nehmen sich die beiden Wuppertaler Frank Alexander und Matthias Rücker des Themas erneut an — und wollen einen 3-D-Film nach Vorlage des Romans drehen. Der Film wird vor allem in Portugal und Brasilien spielen, soll ein jüngeres Publikum ansprechen, von Gero von Braunmühl gedreht werden, natürlich den Fetisch von sich langweilenden Menschen behandeln, die sich in dieser Welt alles andere bereits gegönnt haben, auf die Ästhetik von Helmut Newton setzen und extreme Sichtpunkte darstellen.

Ein dickes Plus dieser Erotik-Produktion formuliert der seit 30 Jahren in der Branche arbeitende, immer wieder in Innovationen investierende und zwischenzeitlich in Brasilien lebende Alexander so: „Wie haben die Erfahrung. Wir können Filmsequenzen machen, die andere so nicht können.“ Damit meint er unter anderem seine Fertigkeiten im Makro-Bereich und verspricht Szenen mit Wassertropfen auf der Haut, die so noch nicht zu sehen waren — aber auch den sogenannten holographischen Sound.

Der 3-D-Sound stellt sich dabei über nur zwei Kanäle ein („Wir hören ja auch mit zwei Ohren“) und soll es ermöglichen, Dinge darzustellen, die im Film nicht gezeigt werden dürfen. Und der Zuschauer kann zum Beispiel auf der Blu-Ray entscheiden, ob er das Sound-Erlebnis des Schauspielers oder der Schauspielerin wahrnehmen möchte.

Um den Film bei potenziellen Geldgebern zu bewerben, setzt Alexander auf eine weitere seiner besonderen technischen Finessen: die erweiterte Realität. Dabei recht es, wenn ein Nutzer ein Bild vor die Webcam seines Computers zieht.

Was sich dann abspielt, erinnert an das, was Freunde der Harry-Potter-Filme bereits aus der Zeitung „Der Tagesprophet“ kennen: Die Darsteller werden in die Welt des Betrachters gezogen, die Bilder bewegen sich. Figuren scheinen zu leben zu erwecken und erhalten Konturen.

Unvorbereitete Betrachter dieser Technik fühlen sich auch an die holographischen Botschaften aus den Star-Wars-Filmen erinnert. Die Technik könnte später übrigens auch ein Instrument sein, um beispielsweise Produkte in Geschäften vorzustellen und die Funktionsweise zu erklären.

In Sachen Holographie hat Frank Alexander ohnehin bereits Erfahrung. Er gestaltete zum Beispiel holographische Mode-Shows. Aktuell arbeitet er zudem daran, ein holographisches Konzert mit beziehungsweise eben ohne Mike Oldfield auf die Bühne zu bringen. Denn bei Konzerten dieser Art scheint der Musiker zwar auf der Bühne zu stehen, tut er aber gar nicht. Es sind holographische Projektionen, die den Zuschauer glauben lassen, der Musiker sei präsent.