Unfall-Betrug wird verhandelt

Berufungsverhandlung vor dem Wuppertaler Landgericht

Wuppertal. Einen Autounfall vorzutäuschen, ist eine beliebte Masche beim Versicherungsbetrug. Dass dabei auch unbeteiligte Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden, nehmen die Betrüger dabei häufig in Kauf. Das zeigt auch ein Berufungsverfahren, das seit Dienstag vor dem Wuppertaler Landgericht verhandelt wird. Drei Männer aus Wuppertal und Solingen sind dort angeklagt.

Vor einem Jahr hatte das Amtsgericht festgestellt, dass sie mehrere Unfälle fingiert hatten. Im Frühjahr 2004 hat der Drahtzieher der Betrugsversuche auf der A 46 in Höhe der Ausfahrt Barmen ein Überholmanöver vorgetäuscht. Zuvor hat er die Lichthupe benutzt, um seinem 39-Jährigen Komplizen aus Solingen ein Zeichen zu geben. Dann leitete er ein Manöver ein, dass den Solinger, er war in einem VW Passat unterwegs, zwang in die Leitplanke zu fahren. Sachschaden: 9.200 Euro. Die Versicherung bezahlte den Schaden. Verletzt wurde niemand, was bei einem so gefährlichen Manöver auf der Autobahn aber nur Zufall gewesen sein dürfte.

Ähnlich ist ein Unfall auf der Siegesstraße abgelaufen, in den ebenfalls der Hauptangeklagte und ein 53-jähriger Wuppertaler, der aus Polen stammt, beteiligt waren. Auch den Schaden von 4.500 Euro an einem Mercedes zahlte die Versicherung.

Der Hauptangeklagte ließ sich von seinem Anwalt am Mittwoch wegen Krankheit entschuldigen. Weil der jedoch kein Attest für seinen Mandanten — er war vom Amtsgericht wegen Betruges und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu einer 15-monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden — vorlegen konnte, wurde das Verfahren kurzerhand abgetrennt und die Berufung abgelehnt.

Die Berufungsverhandlung gegen die beiden Komplizen wird fortgesetzt. Sie waren zu 100 Tagessätzen zu 130 Euro (der Wuppertaler), beziehungsweise im Fall des Solingers 90 Tagessätzen zu 70 Euro verurteilt worden.