Gewächshäuser: Empörung über Hardt-Schmierer

Helle Aufregung auf der Hardt: Wer hat das neue Gewächshaus mit Farbe besprüht? Das große Gewächshaus soll voraussichtlich im Mai eröffnet werden - Monate später als ursprünglich geplant.

Wuppertal. Der Rosenmontag ist auch in der Stadtverwaltung ein Tag mit eingeschränkten Dienstzeiten. Deshalb drangen die schlechten Nachrichten von der Hardt nur schleppend bei den zuständigen Stellen durch, lösten dann aber um so hellere Empörung aus. "Eine Riesensauerei", verlautete es gestern aus der Verwaltung, als das ganze Ausmaß der Graffiti-Schmierereien bekannt wurde, mit der am Wochenende Gebäude auf der Hardt bedacht wurden. Hieß es zunächst nur, dass das Café Hardt durch so genannte Tags (Schriftzeichen) verunstaltet wurde, so machten empörte Spaziergänger auf die deutlich augenfälligeren Schmierereien an dem nagelneuen Schaugewächshaus aufmerksam. Fassungslosigkeit beim Abteilungsleiter im Ressort Grünflächen, Peter Ehm, der Rosenmontag Rosenmontag bleiben ließ und sich unverzüglich auf den Weg in Richtung Botanischen Garten machte, um die üble Bescherung am neuen Glasbau mit der Kamera zu dokumentieren.

Das große Gewächshaus soll voraussichtlich im Mai eröffnet werden - Monate später als ursprünglich geplant. Bei den insgesamt drei Gewächshäusern auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei handelt es sich um Projekte der Regionale 2006. Im zurückliegenden Präsentationsjahr konnte die neue Attraktion auf Wuppertals grünem Berg dem Publikum noch nicht präsentiert werden. Künftig sollen in dem großen Pflanzenhaus Führungen und Veranstaltungen stattfinden. Insgesamt investierten das Land NRW und die Stadt Wuppertal drei Millionen Euro in den Neuen Garten Hardt.

Zurzeit sind die Garten- und Landschaftsbauer damit beschäftigt, die Außenanlagen um die Gewächshäuser herzurichten. Das Gelände ist noch weiträumig von Bauzäunen umgeben, der Rasen noch nicht angewachsen. Jetzt müssen die Spezial-Reinigungstrupps anrücken, um die silberfarbenen Strichzeichen an allen vier (aus Kostengründen übrigens nicht graffitisicheren) Außen-Glaswänden zu entfernenen.

Noch viel aufwändiger dürfte dagegen die Reinigung der Fassade des Hardt-Cafés werden. "Die muss komplett neu gestrichen werden", ist sich Ralf Windmüller (Firma Exuweg), Experte für das Entfernen von Graffiti, sicher. Die WZ bat Windmüller um eine Einschätzung vor Ort: "Die haben da oben ganze Arbeit geleistet." Während Polizei und Stadt noch keine genauen Angaben zur Schadenshöhe machen konnten, beziffert er den Gesamtschaden auf mindestens 10 000 Euro.

Nach Windmüllers Einschätzung muss es sich um mindestens zwei Täter handeln. Eine der Signaturen mit den Buchstaben "YN" sei ihm in Wuppertal schön häufiger untergekommen.