Handball: LTV Sieger im bergischen Derby

Überraschender 27:22-Erfolg bei der HG Remscheid.

Wuppertal. Rot-Weiß gekleidet und geschminkt, bewaffnet mit einem "Punktesack" und einer unerschütterlichen Begeisterung für ihre Mannschaft, hatten sich die LTV-Fans auf den Weg zur Remscheider Sporthalle Neuenkamp gemacht und dort für "Heckinghauser Heimspiel-Atmosphäre" gesorgt. Sie wurden belohnt, denn nach der Pleite von Minden gab es einen 27:22 (13:8)-Erfolg bei der HG Remscheid und damit zwei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.

Wo die Abwehr vor einer Woche noch mit einer "Autogrammjäger-Mentalität" 45 Gegentore zugelassen hatte, präsentierte man sich im "bergischen Abstiegs-Derby" in Remscheid als kämpferische Einheit, die nicht nur reagierte, sondern gegnerische Spielzüge im Voraus erahnte, energisch dazwischen ging und Gegenstöße einleitete, die meist auch zum Erfolg führten.

Völlig überraschend hatte Novakovic den etatmäßigen Torhütern Ralf Börner und Damian Bungart eine schöpferische Pause verordnet und Benedikt Köß ins Tor beordert. Der bedankte sich für das Vertrauen mit einer exzellenten Leistung, die seinen Vorderleuten die nötige Sicherheit und das Selbstvertrauen gab.

"Hilfreich" für Köß und seine Mitspieler erwies sich allerdings auch die mangelnde Treffsicherheit der deutlich unterlegenen Remscheider, die dem geballten Siegeswillen des LTV zu wenig entgegen zu setzen hatten und lediglich in Rechtaußen Achim Jansen (fünf Treffer) über einen Angreifer verfügten, der diesen Namen verdiente. "Der LTV hat völlig verdient gewonnen. Bei uns haben einige noch nicht begriffen, dass wir gegen den Abstieg kämpfen", sagte Remscheids Co.-Trainer Dieter Dietze.

Die harten Worte und Taten (Prämien wurden eingefroren) der vergangenen Woche waren dagegen beim LTV auf fruchtbaren Boden gefallen. Gestützt auf eine konsequente 5:1-Deckung wurde der Gegner ständig unter Druck gesetzt. "Wir dürfen uns aber nicht auf den beiden Punkten ausruhen, sondern müssen dranbleiben und eine Serie hinlegen, damit wir aus dem Keller kommen", so Trainer Mike Novakovic.