Handball/BHC: Nippes vernagelt sein Tor
Zweitligist Bergischer HC baut seine Erfolgsserie durch den 25:16 (12:5)-Erfolg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen weiter aus.
Wuppertal. "Wenn nicht jetzt, wann dann", huldigten die deutschen Handballfans die Nationalmannschaft beim WM-Gewinn vor zwei Wochen. Auch in der 2. Liga gibt es eine Mannschaft der Stunde, und die heißt Bergischer HC. Die Löwen bauten am Samstagabend ihre Erfolgsserie auf 21:1-Punkte aus. Einziger Unterschied zu den Helden in Schwarz-Rot-Gold: Der BHC macht es nicht so spannend. Denn nach dem souveränen Rückrundenauftakt in Gelnhausen setzten die "Löwen" beim beeindruckenden 25:16 (12:5)-Erfolg gegen Verfolger HG Oftersheim-Schwetzingen einen drauf und deklassierten die Gäste bereits frühzeitig zu einem Sparringspartner. "Wir hatten uns hier durchaus was ausgerechnet", sagte nach der Partie Oftersheims Keeper Bastian Rutschmann, während viele seiner Mannschaftskollegen selbst eine Viertelstunde nach dem Schlusspfiff noch konsterniert am Spielfeldrand hockten.
Bereits Mitte des ersten Durchgangs deutete sich an, dass es ein besonderer Abend werden könnte. Besonders deprimierend für die Gäste und besonders befriedigend für zwei BHC-Akteure, die ansonsten eher selten zum Einsatz kommen. Nachwuchskeeper Stefan Nippes zum Beispiel. Wegen der Krankheit von Stammtorwart Ivan Zoubkoff bestritt der 20-Jährige sein erstes Saisonspiel über 60 Minuten und erwischte einen fast schon optimalen Tag. "Heute hat es wirklich gepasst. Unsere Abwehr hat bombastisch gearbeitet, ich hatte das nötige Torwartglück und die Oftersheimer Wurfpech", so der lange Rotschopf, der unter anderem zwei Strafwürfe parierte und aus dem Positionsangriff praktisch kaum zu bezwingen war.
Die Gäste, denen in den ersten 21 Minuten nur zwei Treffer gelangen, spielten anfangs eigentlich nicht so schlecht, wie sie warfen. Aber auch die Chancenverwertung des BHC war nicht "das Gelbe vom Ei", sonst wäre das Ergebnis noch wesentlich klarer ausgefallen.
Richtig klasse lief es aber bei Lars Friedrich, den bei Oftersheim wohl niemand auf dem Zettel hatte. Der Der 21-Jährige, der erst durch die Verletzung von Simon Kluge in die Startformation gerückt war, war kaum zu stoppen, traf von Rechtsaußen genauso wie aus dem Rückraum und vom Kreis. Mit sechs Treffern war er am Ende sogar der beste Feldtorschütze. Ebenfalls stark der alte Kämpfer Sebastian Aschenbroich, der Verantwortung übernahm, als etwas Sand im Getriebe war, und der mit zwei Treffern und zwei Super-Assists glänzte.