Goldener Spaten für Wilhelmring

Der Verband Wohneigentum zeichnete erneut die attraktivste Siedlung aus.

Foto: Stefan Fries

Beifall und Jubel, als Oberbürgermeister Andreas Mucke den „Goldenen Spaten“ an Lutz Kosanke überreichte, den Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft Wilhelmring.

Sie ist die diesem Jahr am besten bewerteten Siedlung. Kein Wunder, hatten die Eigenheimbesitzer vom Wilhelmring auf dem Hahnerberg doch ein Heimspiel, denn in ihrem Jugendheim wurde diesmal die Trophäe verliehen.

Der Wettbewerb wurde von Erich Lawatsch initiiert. Lawatsch (1909-1983) war langjähriger Vorsitzender des Siedlerbundes, Gymnasiallehrer und Stadtverordneter. Der Wettbewerb wird seit 1955 ausgetragen und soll auch dazu dienen, den Zusammenhalt in den Kleinsiedlungen zu stärken und lebendige Nachbarschaften zu fördern. Das Engagement für den Umweltschutz dabei spielt ebenso eine Rolle wie Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit der Siedler.

Und natürlich soll auch das Landschaftsbild stimmen, wobei den Siedlern in jedem Jahr eine besondere Aufgabe gestellt wird. In diesem Jahr hieß das Thema „Rabatten und Stauden“, bei dem ein elfköpfiges Gremium mit Vertretern aus den im Rat vertretenen Fraktionen, dem Ressort Umwelt, Grünflächen und Forsten, der Bezirksvertretung Vohwinkel und dem Kreisverband Wuppertal im Verband Wohneigentum zur Jury gehörte.

Alle vier Bewerber um den Goldenen Spaten — nämlich Wilhelmring, Osterholz (Vohwinkel), In den Birken (Nordwesten Elberfeld) und Stiller Winkel (Elberfeld West) — haben Vorzügliches geleistet, wie Barbara Kramer, Vorsitzende der Gartenfachberatung, in ihrer Ansprache betonte.

Natürlich sei die Bewertung des Gesamtbildes nach ausführlicher Begehung auch Geschmacksache. Deshalb sah man die Siedlergemeinschaften, die auf den weiteren Plätzen landeten, nicht als Verlierer an, sondern ebenfalls als Gewinner. Den Ausschlag für den Wilhelmring habe ein Garten gegeben, so Kramer: „Es war der Schattengarten von Engelbert Giesen“. Der sei das „Tüpfelchen auf dem i“. Giesen hatte, wie auch all seine Gärtner- und Hausbesitzerkollegen, viel Fleiß darauf verwandt, Anwesen zu wahren und zu Schmuckstücken werden zu lassen. Zum Teil aus schwierigen Anfängen, wie Alois Roth, Vorstandsmitglied der zweit platzierten Siedlung „Stiller Winkel“ (Sieger im Vorjahr 2015), sagte. Die ist nach dem Krieg aus Behelfsheimen und Baracken entstanden, gehört aber seit Jahren zu den Gewinnern beim „Goldenen Spaten“. „Die Anforderungen haben sich inzwischen erheblich gesteigert. Früher wurden die Siedler erst mal ermahnt, ihre Bürgersteige zu fegen und die Mülleimer herein zu stellen“, erinnert sich Barbara Lawatsch, die Tochter des Wettbewerbsgründers.

Eine Erntespende geht in diesem Jahr inklusive 500 Euro an den Waldkindergarten in Heckinghausen, und Lutz Kosanke, der auch Vorsitzender des Kreisverbandes ist, bat darum, noch auf den Bäumen hängendes Obst zu den Wuppertaler Kindergärten zu bringen. „Die Erzieherinnen freuen sich, wenn sie mit den Kindern zusammen aus dem Obst etwas Leckeres kochen können.“ Dass die Bewertungen im nächsten Jahr ein ganz anderes Bild abgeben könnten, verriet Kosanke, als er darauf hinwies, dass die Bewertungskommission zukünftig aus noch etlichen anderen Mitgliedern bestehen werde.