Granitstelen erinnern an die Bergbahn
1959 wurde die Zahnradbahn stillgelegt – zum Unmut der Wuppertaler. Jetzt erlebt die Trasse eine zweite Blüte.
Barmen. Die Regionale 2006 wirkt immer noch nach. Einige der geplanten Projekte wurden und werden erst nach und nach fertig. So auch die Umgestaltung der Barmer Anlagen. Im Sommer letzten Jahres wurde das Konzept dafür vorgestellt, sechs Monate Bauzeit wurden eingeplant - und eingehalten. Bis auf einige Pflanzarbeiten und Arbeiten an den Wegen ist alles fertig.
"Demnächst werden die Beete noch mit weißen Rosen bepflanzt", sagt Michael Gehrke, Mitarbeiter im städtischen Projektteam Freiraumprogramm. Die größte Veränderung sind jedoch mit Sicherheit nicht die weißen Edelblumen, sondern 180 Granitstelen, die die 1,7 Kilometer lange Trasse der ehemaligen Bergbahn säumen. Links und rechts ragen die Granitsäulen jeweils 2,20 Meter in die Höhe. Die ursprüngliche Planung sah vor, die völlig im Wald verschwundene Trasse mit Birken zu säumen. Die Idee dahinter: Die Planer hatten sich überlegt, was auf alten stillgelegten Bahntrassen wächst. Eben Birken. "Doch das war aus verschiedenen Gründen nicht möglich", so Gehrke. "Zuviel Schatten und der falsche Boden zwangen uns zum Umplanen." Stattdessen gibt es nun Granitstelen - und die sind nicht unumstritten.
"Die Mitarbeiter der Firma, die die Stelen gesetzt haben, sind sehr oft angesprochen worden und das nicht immer auf die höflichste Art", sagt Gehrke. Der Bauleiter nahm es jedoch mit Humor. Er bastelte eine Puppe, die ein Schild mit der Aufschrift "Stelenwächter" trägt. Die Puppe sitzt am Ende des Stelenweges an der ehemaligen Bergbahnstation. "Die Figur hat definitiv den schönsten Blick ins Tal", sagt Gehrke mit einem Lachen.
Das Problem mit der Gelddiskussion kennt Gehrke: "Das Projekt an den Barmer Anlagen hat 1,17 Millionen Euro gekostet, 70 Prozent davon kamen aus Regionalemitteln", sagt er. "Die von den Bürgern so kritisch betrachteten Stelen machen vom Gesamtbetrag aber nur 18 000 Euro aus. Der Rest floss in andere Bereiche des Projektes, etwa in die Gestaltung des Kinderspielplatzes."