Ronsdorf. Gründerin plant Fachgeschäft für Babyartikel in Ronsdorf
Ronsdorf. · Melanie Köster hat sich auf Trageartikel spezialisiert. Für ihr Ziel setzt sie auf Crowdfunding.
Wie lassen sich Säuglinge am besten transportieren? Nimmt man einen Kinderwagen oder doch besser ein Tragetuch? Solche Fragen treiben so manche Eltern um. Doch die Wahl der Hilfsmittel bedeute alleine noch nicht immer die Lösung, ist die Erfahrung der zweifachen Mutter, Yoga- und Kangatrainerin Melanie Köster (44): „Viele Mamas haben ein Tragetuch, aber sie benutzen es nicht“, sagt sie.
Entweder seien die Frauen unsicher, wie man das Tuch richtig anwende, oder die Kinder fingen darin trotzdem an zu schreien. Mit ihrem Trageladen „Quietschfidel“ will Köster Eltern ab Mitte November an der Schenkstraße in Ronsdorf ein breites Angebot an Trageprodukten, umfangreiche Fachberatung, Gelegenheit zum Ausprobieren und Kurse zur richtigen Anwendung anbieten.
Um eine möglichst breite Produktpalette anbieten zu können, sammelt die Gründerin derzeit Geld über die Crowdfunding-Plattform Startnext.
Die Idee zur Gründung eines Trageladens habe sich Stück für Stück entwickelt, als sie selbst Mutter geworden sei, erzählt Köster. Die erfahrene Projektleiterin ist seit dem Jahr 2000 Kursleiterin für Aerobic, Pilates und Yoga. Als ihr Sohn Julian vor gut drei Jahren auf die Welt gekommen sei, habe sie Elternzeit genommen. „Abends noch Kurse zu geben, war dann aber schwierig“, sagt sie.
Auf der Suche nach einem kinderfreundlichen Bewegungsangebot sei sie vor zwei Jahren bei „Kanga“ gelandet, also bei Sport mit Kind. „Das ist ab acht Wochen nach der Geburt möglich“, sagt Köster, die sich fortbildete und fortan selbst Kanga-Kurse gab. Dabei arbeite man fest mit einer Trageberaterin zusammen. Als ihre Trageberaterin vor kurzem aufhörte, stand Köster vor der Frage, wie sie nun weitermachen kann.
Köster will sich viel Zeit
für die Beratung nehmen
Sie entschloss sich, eine Schulung zur Trageberaterin zu machen. Zudem habe sie festgestellt, dass es in der Region kein Fachgeschäft gebe, dass sich auf Trageprodukte spezialisiert hat. Hebammen hätten ihr bestätigt, dass es einen Bedarf in der Region gebe. Und als sie dann gemeinsam mit ihrem Mann Heiko (44) das Ladenlokal an der Schenkstraße entdeckte, sei die Entscheidung gefallen, den Trageladen tatsächlich zu realisieren.
Von Tragehilfen über Tücher und Tragejacken – es gebe zahlreiche Trageprodukte. Geschlechterunterschiede und verschiedene Körperstaturen sorgten auch für sehr unterschiedliche Bedarfe bei den Eltern. „Auch der Kinderwagen hat seine Berechtigung“, sagt Köster.
Sie selbst ist aber besonders von Trageprodukten überzeugt. Denn ihre einjährige Tochter Elena liebe es, so transportiert zu werden. Tücher und Gestelle müssten dabei richtig angelegt werden, damit sich die Eltern beim Tragen nicht verspannen.
Deshalb will sich Köster im Trageladen Zeit für Beratung nehmen und ihre Kanga- und Yogakurse für Schwangere ergänzend anbieten. Der Laden soll ein Treffpunkt werden mit Wickelbereich und Spielecke für Kinder, denn ihre Kleinen will Köster zukünftig mit ins Geschäft nehmen.
Viele hätten ihr zu einem ergänzenden Internetshop geraten, aber das sei nicht so ihr Ding, sagt Köster. „Ich möchte die Nähe zu den Mamas und die Gespräche“, sagt sie.
Zudem hat die 44-Jährige weitere Ideen. Wenn das Crowdfunding besonders erfolgreich sei, wolle sie auch Leihtragen anbieten. Und vielleicht finde sich irgendwann eine Partnerin, mit der sie Kanga noch mehr in der Region verbreiten könne.
Doch nun wartet erstmal die Ladeneröffnung: Am 16. November soll es losgehen.