Handarbeit beim Abriss

Der Abbruch der Schrottimmobilie Löhrerlen 33 gestaltet sich laut Stadt aufwendig.

Langerfeld. Ein stattlicher Bau muss ein einst gewesen sein. Mit Erker und Schmuck, zwei Obergeschossen und einer großzügig ausgebauten Dachetage.

Doch die alte Schönheit ist längst verblasst angesichts der massiven Schäden des sichtbar verwahrlosten Wohnhauses an der Straße Löhrerlen. Der Komplex aus zwei Gebäuden mit der Adresse 33 und 33a ist so marode und einsturzgefährdet, dass er nun abgerissen wird. Schon länger stehen die Häuser auf der Liste der Schrott-Immobilien und damit unter regelmäßiger Kontrolle der Bauaufsicht. Die hatte zuletzt akuten Handlungsbedarf festgestellt.

„Wir haben die Schwierigkeit, dass die drei Gebäude in der Reihe gemeinsame Außenwände haben“, erklärt Jochen Braun vom städtischen Ressort Bauen und Wohnen. „Das bedeutet, dass wir in dem Bereich vorsichtig und sozusagen von Hand abbrechen müssen. Denn wir wollen ja nicht, dass die benachbarten Häuser in Mitleidenschaft gezogen werden.“ Oder dass sich Teile des Dachs lösen. Daher habe man vor fast einem Jahr ein Schutzgerüst angebracht, „weil wir Sorge hatten, dass das Haus zusammenbricht und Teile auf das Nachbargebäude stürzen“.

Um die Standsicherheit zu gewährleiten, seien vor dem Abriss Stützen im Haus verankert worden — auch, damit Arbeiter überhaupt auf den Dachboden gelangen konnten.

Denn unter anderem dort mussten Schadstoffe beseitigt werden, „beispielsweise gab es auf dem Speicher viel Taubenkot, der raus muss, bevor mit dem Abriss begonnen wird.“

Zudem musste das Abbruchmaterial vor Ort sortiert und ordnungsgemäß entsorgt werden. Auch der Keller werde mit Blick auf eine künftige Neubebauung des Grundstücks mit abgebrochen — „wobei sich die Frage stellte, ob die Wände gesichert werden müssen, um die Nachbarkeller zu stabilisieren“.

Auch der aufwendigen Arbeiten wegen sind die Kosten dieses Abrisses im Wuppertaler Osten nicht unerheblich, wie von der Stadt zu hören ist: „Wir rechnen mit rund 280 000 Euro“, sagt Jochen Braun, „doch es könnte durchaus sein, dass es noch teurer wird.“

Geld, das zunächst von der Stadt zu tragen ist. So, wie auch im Fall anderer Häuser im Stadtgebiet: Unschöne und vor allem teure Ärgernisse waren in jüngerer Zeit gleich mehrere Schrottimmobilien. Rund 600 000 Euro hat die Verwaltung allein der Abriss der einsturzgefährdeten Gebäude an der Nützenberger Straße, an der Baumeisterstraße und der Bandstraße in Elberfeld sowie an der Märkischen Straße gekostet.

Im Fall Löhrerlen ist zurzeit noch ungewiss, wie es mit dem Gelände mitten im Wohngebiet weitergeht. „.Es gibt einen Besitzer, der für uns aber nicht in Erscheinung tritt, sondern von anderen vertreten wird“, erklärt Jochen Braun: „Wir werden nach Abschluss des Abrisses natürlich versuchen, uns, beziehungsweise dem Steuerzahler, die Kosten wieder zu holen.“ Inwieweit das gelinge, müsse sich indes zeigen.

Für den Abbruch bleibt die einseitige Sperrung der Straße Löhrerlen notwendig.