Heimische Schätze sind gut für die Umwelt
Verbraucherzentrale rät: Nicht nur auf Regionalität, auch auf Saisonalität achten.
„Da weiß ich, wo es her kommt — und es schmeckt auch viel besser“, war der häufigste Kommentar bei der Mitmach-Aktion „Heimische Schätze — frisch, lecker und gut fürs Klima“ der Verbraucherzentrale anlässlich der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit auf dem Barmer Wochenmarkt. Dort präsentierte die Umweltberatung der Verbraucherzentrale eine kleine Ausstellung zum Thema heimische Lebensmittel — und überraschende Fakten zum Klimaschutz. Gemeinsam mit Martin Dahlmann, Vorsitzender der Ortsbauernschaft Wuppertal Ost, warben die Umweltberaterinnen Anne Wormland-Ciechanowicz und Ricarda Moser für regionale und saisonale Lebensmittel. Laut einer Studie legen 78 Prozent der Deutschen beim Lebensmitteleinkauf Wert auf Regionalität, aber nur zwei Prozent verbinden damit auch Saisonalität.
Verbrauchertipp
Insbesondere das Beispiel Erdbeere überraschte viele Verbraucherinnen und Verbraucher: 3,4 Kilogramm Erdbeeren isst jeder Deutsche statistisch im Jahr. Von Juni bis September sind die süßen Früchte aus regionalem Freilandanbau erhältlich und kommen auf kurzem Wege in den Verkauf. Werden Erdbeeren hingegen mit dem Flugzeug zu uns gebracht, zum Beispiel aus Ägypten, entsteht allein durch den Transport bis zu 60 Mal mehr CO2 als bei Erdbeeren aus der Region. Tipps der Umweltberatung zum klimafreundlichen Lebensmittel-Einkauf:
Von Mai bis September hat der heimische Freilandanbau Hochkonjunktur. In diesen Monaten sind Obst und Gemüse nicht nur besonders frisch und lecker, sondern tun auch dem Klima gut, weil Früchte und Pflanzen nicht mit hohem Energieaufwand im Gewächshaus angebaut oder weite Transportwege aus wärmeren Gefilden zurücklegen müssen. Der Saisonkalender zeigt, in welchem Zeitraum Obst und Gemüse aus heimischem Freilandanbau oder ungeheiztem Anbau geerntet wird.
Im Hofladen, auf dem Wochenmarkt oder mit einer Abo-Gemüse-Kiste können Kunden regionale Lebensmittel direkt vom Erzeuger kaufen. Auf diese Weise unterstützen sie die heimische Landwirtschaft, ersparen der Ware lange Transportwege und oft aufwendiges Verpackungsmaterial zum Frischhalten. Vielerorts gibt es Felder zum Selbstpflücken von Erdbeeren und Himbeeren.
Um einen überschüssigen Ernteertrag von Bohnen, Brokkoli und Beeren auch noch nach der Saison genießen zu können, empfiehlt sich milchsaures Einlegen (Fermentieren), Einkochen oder Einfrieren. Mit selbst haltbar gemachten heimischen Schätzen landet auch außerhalb der Saison Regionales auf dem Tisch. Kostenlose Saisonkalender, Tipps zum Selbst anbauen/pflücken, regionalen Einkaufen, Haltbarmachen und leckeren Rezepten gibt es bei der Umweltberatung in der Verbraucherzentrale, Schlossbleiche 20, Telefon 693 758-05, oder online.
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