Helios und Radprax: Diese Röhre findet den Krebs
Das neue Verfahren PET-CT gilt als gut, wird aber von den Krankenkassen nur selten bezahlt.
Wuppertal. Welchen Vorteil das neue Diagnoseverfahren PET-CT am Helios-Klinikum hat, erläutert Chefarzt Marco Tosch an einem Fallbeispiel: Ein Patient leidet unter dem sogenannten CUP-Syndrom, unter Krebs mit unbekanntem Primärtumor. Durch Aufnahmen, die neben Stoffwechseldarstellungen auch die Anatomie des Patienten zeigen, können die Tumorzellen präzise lokalisiert werden.
Möglich wird dies durch die Kombination der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit der Computertomographie (CT). Seit einer Woche ist das Kombi-Gerät, das die PET-CT ermöglicht, im Helios-Klinikum in Betrieb. Drei Patienten haben sich dem kostspieligen Verfahren bereits unterzogen, darunter auch der CUP-Patient. Ermöglicht wird das PET-CT durch eine Kooperation der Klinik mit der Wuppertaler Radprax-Gruppe.
Der Kooperationsvertrag ermöglicht dem Helios-Klinikum gegen einen Festpreis die Nutzung des Gerätes, das weiterhin im Besitz von Radprax bleibt.
Allerdings ist das PET-CT-Verfahren, das auch in der Kardiologie und in der Neurologie eingesetzt wird, in Wuppertal nicht neu: Vor der Kooperation mit dem Helios-Klinikum hat die Radprax-Gruppe das Verfahren in Kooperation mit dem Antonius-Klinikum angeboten.
Während das Verfahren in anderen Ländern bereits zum Standard-Repertoire in der Krebsdiagnostik gehört, wird es in Deutschland hingegen nur in den Großstädten angewandt. Als Hemmnis nennt Martin die Krankenkassen, welche die Behandlungskosten nicht übernehmen wollten.
Eine Untersuchung mit dem PET-CT-Verfahren kostet zwischen 1200 bis 2000 Euro. „Aber bei bestimmten Fragestellungen ist es unersetzlich“, betont Tosch. Durch die präzisere Lokalisierung von Tumoren könne eine Therapie besser geplant oder auch korrigiert werden. So könnten einigen Krebspatienten im Ernstfall eine unnötige und unter Umständen Operation erspart bleiben.